Immer auf der Hut {Sicherheit im Krabbelalter}

Werbung

Mein jüngster Sohn wird nächste Woche bereits 10 Monate.
Lang vorbei sind die Zeiten, wo ich ihn auf seine Krabbeldecke legen konnte, er zufrieden mit seiner Rassel spielte und ich mir keine Gedanken machen musste wenn ich mal kurz auf die Toillette verschwunden bin.

Nun krabbelt der kleine Schlawiner in einem Affenzahn durchs Wohnzimmer, dass man gar nicht so schnell gucken kann, bis er wieder irgendwas angestellt hat.
So hat er letztens sogar meine Teetasse vom Sofatisch gefegt. Was weiß ich wie er da rangekommen ist, denn hochziehen kann er sich eigentlich noch nicht.
Zum Glück war der Tee kalt und das Maleur schnell weggewischt.

Nachdem der kleinste Bruder vor ein paar Monaten anfing zu Robben und die Welt jenseits der Krabbeldecke zu erkunden, musste das Haus wieder Babysicher gemacht werden.
Der kleinste große Bruder ist bereits 4 Jahre alt und somit nicht mehr auf alzu viel Sicherheit bedacht.
Wie schon bei den drei großen haben wir nur alles wirklich nötige gesichert und decken den Rest mit Aufpassen, Aufklären und Ermahnen ab. Das hat immer sehr gut funktioniert.

Obwohl wir in einem Haus mit Obergeschoss und Keller wohnen, hatten wir nie ein Treppengitter. Zum einen finden wir das extrem unpraktisch und zum anderen konnten so unsere 3 älteren Kinder bereits Treppe laufen (also eher Treppe krabbeln) bevor sie frei laufen konnten. Noch nie ist einer die Treppe runtergefallen und sie waren früh wirklich sehr geübt in Treppensteigen.
Es kommt natürlich auf die jeweilige Wohnsituation an. Bei uns geht die Treppe von der Diele aus hoch und runter. Das Wohnzimmer und sonstige Zimmer können mit Türen geschlossen werden. Somit besteht keine große Gefahr, dass das Krabbelbaby alleine in den Gefahrenbereich kommt.
Die großen Brüder haben gelernt, die Türen immer zu zumachen wenn sie rein oder raus gehen und ich passe ja sowieso auf. Wenn wir uns alle für die Schule und Kindergarten fertig machen und ein großes Gewusel in der Diele herrscht, muss man natürlich aufpassen wie ein Luchs oder einer der Jungs bekommt Treppenwache und passt auf den kleinen Bruder auf.
Für uns funktioniert das sehr gut und ich sehe es als großen Vorteil, dass die Jungs früh an Treppen gewöhnt waren.
Hat man die Treppe im Wohnzimmer, muss man natürlich für Sicherheit durch ein Treppengitter sorgen, sonst macht man nichts anderes mehr, als das Baby vom Runterfallen zu bewahren. Bei baby-walz gibt es eine breite Auswahl an Modellen und Designs. Es gibt soviel mehr abseits der klassischen Gitter. Natürlich muss man dann den großen Geschwistern auch beibringen, das Gitter immer zu schließen, ist ja quasi das gleiche wie bei uns die Türen. Der Satz „Tür zu!“ fällt hier bestimmt 20 mal am Tag.

Neben der Treppe ist wohl die Steckdose das gefährlichste im Haus. Bei uns muss man sich darum zum Glück keine Gedanken machen, da wir bereits beim Bau des Hauses kindersichere Steckdosen installiert haben. Wer dies nicht hat, sollte jede Steckdose in Babyhöhe mit einem Schutz absichern. Wir müssen uns da nur um die Mehrfachsteckleisten kümmern, die vergisst man nämlich ganz gerne, dabei müssen sie auch alle eine Sicherheitsvorkehrung haben.
Wer jetzt noch alle Putz- und Waschmittel sowie Medikamente außer Reichweite der Kleinen (das gilt übrigens auch im Kleinkindalter und nicht nur für Krabbelbabys) aufbewahrt, hat schon so gut wie alles geleistet um den kleinen ein sicheres Zuhause zu bieten.

Wären da nicht die großen Brüder… Die stellen derzeit die größte Gefahr da. Sie lieben ihren Bruder zwar sehr und passen auch immer gut auf ihn auf, aber Lego und anderes kleines Spielzeug lieben sie auch.
Es kam durchaus schon vor, dass Lego von ihrem Lego-Tisch im Wohnzimmer runterfiel und der kleine es sich schnappte. Zum Glück bin ich da immer sehr wachsam und normalerweise heben die Jungs es auch immer sofort wieder auf. Eine Lösung wäre natürlich das ganze Lego in das Zimmer der Jungs zu verfrachten. Passt für uns aber nicht so gut, weil sie einfach gerne bei mir sind und ich sie ja auch nicht ausquartieren möchte.
Noch zieht der Kleine sich noch nicht hoch und so klappt es ganz gut, dass alles Lego auf dem Tisch bleibt und er nicht drankommt. Wie das dann aussieht, wenn er groß genug zum Stehen ist und so auch an alle Sachen auf dem Tisch kommt, werden wir dann sehen. Dann müssen wir eine andere Lösung finden.
Beim jetzt 4 Jährigen ging das irgendwie ganz gut im Babyalter. Er hat sich die kleinen Sachen einfach nicht in den Mund gesteckt und daher hatten wir dann keine Probleme damit.

Das letzte was wir erst kürzlich abgesichert haben ist unser Bett. In den ersten Babymonaten hat der Kleine die ganze Nacht bei uns im Bett geschlafen. Da er sich noch nicht drehen konnte, reichte da das Absichern mit dem Stillkissen. Das habe ich nun schon seit dem ersten Kind und es gibt es doch tatsächlich immer noch bei baby-walz zu kaufen.
Jetzt schläft er die erste Nachthälfte in seinem Zimmer und kommt dann irgendwann nachts zu uns ins Bett und kuschelt dort bis zum aufstehen mit mir. Solange wir im Bett liegen und er in der Mitte kann auch nichts passieren. Aber wenn ich aufstehe und ihn noch ein wenig weiter schlummern lassen möchte, wird es gefährlich. Vor dem Bett liegt daher schon immer eine dicke Matratze, falls er doch mal rausfällt. Nun habe ich aber ein Bettgitter bei baby-walz bestellt, aufgebaut und unter die Matratze geklemmt. Das ging super fix und ich schlafe nun viel beruhigter und kann ihn morgens auch noch ein wenig schlafen lassen, während ich mich fertig mache. Auch mein Stillkissen muss ich jetzt nicht mehr ständig vom Schlafzimmer ins Kinderzimmer schleppen, sondern kann endlich auf meinem Stillsessel bleiben.
Beim Kauf des Bettgitters muss man aber drarauf achten, dass es auch für das Familienbett geeignet ist.
Da die anderen Kinder zu der Zeit schon komplett durchgeschlafen oder die ganze Nacht im eigenen Bett verbracht haben, hatten wir das bisher nie gebraucht. Das Nesthäkchen aber hat es am liebsten kuschelig im Familienbett und ich genieße die Exklusivzeit mit ihm sehr.

Zu Letzt sei gesagt, dass die bester Sicherheit das Aufpassen ist. Ich nehme meinen kleinsten eigentlich überall mit hin. Da er immer in unmittelbarer Nähe zu mir ist kann ich ihn vor den meisten Unfällen bewahren, sehe wenn eine Gefahr lauert oder er sich irgendwas schnappt und in den Mund stecken will. Da man aber nicht immer die Augen aufs Kind gerichtet haben kann (besonders wenn noch andere Kinder im Haus rumspringen), informiert man sich am Besten frühzeitig, wie man seine Wohnsituation ans Kind anpassen kann um möglichst wenige Unfälle zu erleben.
Viele Infos und die dazugehörigen Produkte rund um die Sicherheit im Haus und Wohnung findet ihr bei baby-walz.
Ganz vermeiden kann man Unfälle allerdings nicht.
Eine Schramme hier und da, blaue Flecken und auch mal ein aufgeschlagenes Knie gehören zur Kindheit dazu.
Aber Schlimmers lässt sich meist mit kleinem Aufwand verhindern.

Ihr seid mein JA

Derzeit hören die Jungs jeden Tag Bon Jovi.
Gerne wird die Anlage laut aufgedreht und dabei wild getanzt oder Fußball gespielt.
Als letztens das Lied „Born again tomorrow“ lief, stillte ich gerade den kleinen Bruder.

Im Text heißt es übersetzt „Wenn Du morgen wieder geboren wirst, würdest Du dein Leben genau so leben wie gestern?“
Bis vor kurzem hätte ich eine Millisekunde später lautstark mit Nein! geantwortet. So viele Fehler habe ich grmacht, so viele schlechte Entscheidungen getroffen, so viel Schmerz erlitten, soviel Dummheiten gemacht, zu viel gestritten und zu viel geweint.
Doch für dieses Jahr habe ich mir eins vorgenommen: Positiv zu denken, im Hier und Jetzt leben, mein Leben so annehmen wie ist und vor allem glücklicher sein.
Dann schaute ich mein Glückskind an, welches gerade zufrieden gestillt wurde und auf einmal war meine Antwort JA! Denn am Ende war alles richtig, denn dann kamst Du und deine Brüder!

Meine Antwort ist Ja!
Ja, mein Leben würde ich genau so wieder leben wollen. Denn jede Entscheidung, ob gut oder schlecht, jeden Weg den ich gegangen bin. Alles führte am Ende zu Dir. Zu Dir und deinen drei Brüdern. Hätte ich einen anderen Weg gewählt, vielleicht gäbe es euch nicht.
Alles hat mich genau da hingeführt wo ich jetzt bin. Zu euch.
Jede Träne, jedes Lachen, jeder Verlust, jede Absage auf so viele Bewerbungen, jede schlechte Note, jeder Unfug, alles war richtig. Am Ende weiß man das.
Es war alles richtig. Jeder Liebeskummer, jedes Kopfzerbrechen, jeder Tanz auf einer Party, jedes Weinen ins Kissen, jeder negative Schwangerschaftstest, einfach jeder Tag mit all seinen guten und schlechten Seiten.
Alles führte mich auf meinen Weg und am Ende kamt ihr dabei zu mir. Manchmal wache ich auf und kann nicht glauben, dass ich, ja ich, wirklich vier Kinder habe. Ja, das ist mein Leben, ich bin das wirklich. Wenn Träume wahr werden, fühlt es sich seltsam an. Als ob man von oben auf sich blickt und denkt…huch, das bin ja ich.

Mein Leben ist nicht perfekt, wird es nie sein. Viel zu oft bin ich neidisch, neidisch auf andere, die es scheinbar besser haben, die ihr Leben besser im Griff haben. Oft bin ich verzweifelt, weiß nicht, wie ich das alles schaffen soll. Doch dann sehe ich mich um, sehe meine vier Jungs und alles ist wieder gut. Ich will mit keinem tauschen, nicht für alles Geld der Welt.
Ich habe so viel in meinem Leben bereut. So viel hat mich belastet. Jetzt denke ich neu. Denke daran, dass mich alles zu dem Leben was ich jetzt habe, geführt hat.

Denn das Ergebnis bist Du! Du kleines Wesen in meinen Armen und deine Brüder die in ihrem Zimmer im Feuerwehrmann-Kostüm gearde versuchen die Welt zu retten. Ihr seid das Ja in meinem Leben. Das Ja zu allem. Und wenn ich seit Wochen nachts kaum noch schlafe und vor Müdigkeit fast umkippe, dann weiß ich, alles ist gut so. Denn Du bist bei mir. Acht Arme schlingen sich um mich und das ist alles, was ich brauche.

Nein, Vorsätze für das neue Jahr mache ich mir nie. Aber meine Einstellung zum Leben möchte ich ändern. Zufrieden werden, glücklich sein, positiv denken, jeden Tag, negatives ausschalten. Das möchte ich erreichen und ihr seit der Weg zu diesem Ziel.

Sechs Wochen zu sechst {die erste Zeit mit vier Kindern}

Wie ist das so mit vier kleinen Kindern?
Nach den ersten sechs Wochen mit dem kleinen Bruder kann ich sagen: das Leben mit vier Kindern ist genauso wie ich es mir vorgestellt habe und doch komplett anders.

Das Leben ist bunt, turbulent, verrückt und chaotisch, anstrengend, voller neuer Überraschungen und einfach nur schön.
Dass es jemals anders war, das kann ich mir nicht mehr vorstellen. Es sind erst sechs Wochen, doch an eine Zeit ohne mein kleines Baby kann ich mich kaum noch erinnern. Diese vier Kinder gehören einfach zu uns wie das Wasser zum Meer, der Sand zum Strand.
Unsere kleine Familie, wir sechs, das fühlt sich genau richtig an, als ob es schon immer so bestimmt gewesen wäre.

Die ersten Wochen waren nicht leicht, kaum waren wir nach der Geburt aus dem Krankenhaus nach Hause gekommen und die großen Brüder und der Babybruder hatten sich aneinander gewöhnt, schon mussten wir wieder in die Klinik.
Unser kleines Neugeborene war gerade 9 Tage alt, als plötzlich hohes Fieber auftrat. Als das Thermometer über 39°C anzeigte wurde ich leicht panisch. Unsere Kinderärztin schickte uns auf direktem Weg ins Krankenhaus. Zum Glück hatte mein Mann an diesem Tag früher Feierabend gemacht und konnte uns fahren und auf die anderen Kinder aufpassen.
Wir blieben dann eine Woche im Klinikum. Zuerst isoliert, da nicht klar war, was er hatte, dann mit einer lieben Zimmernachbarin mit ihrem ebenfalls Neugeborenen.
Die Zeit war ziemlich hart für alle in der Familie. Ich war im frühen Wochenbett, dem Tränenreich sehr nahe, der Kleine war sehr erschöpft und musste erst wieder zu Kräften kommen und meine drei großen Kinder durften mich eine Woche nicht sehen, da wir ja isoliert waren.
Dennoch haben wir uns die Krankenhauszeit so schön wie möglich gestaltet. Immerhin hatten wir so genug Zeit, in Ruhe zu kuscheln und uns besser kennen zu lernen. Die exklusive Zeit nur mit ihm habe ich trotz der schwierigen Zeit genossen.
Am Ende kam raus, dass er einen Enterovirus (eine Magen-Darmerkrankung) hatte, den die Brüder wohl aus dem Kindergarten angeschleppt hatten.
Ich bin wieder einmal froh, dass wir mit der Universitätsmedizin Mannheim so eine gute Kinderklinik mit hervorragenden Ärzten und Pflegepersonal in der Nähe haben.

Wieder zu Hause musste der ganze sich-aneinander-gewöhnen Prozess von vorne beginnen. Meine drei großen Söhne endlich wieder zu sehen war so schön. Noch nie hatte ich sie so lange nicht gesehen – wenn ich so darüber nachdenke, habe ich sie noch nie einen einzigen Tag nicht gesehen. Ich habe sie so vermisst.
Auf einmal war es aber wieder laut – und wild. Der Babybruder war erst mal ganz durcheinander, schließlich hatte er in seinem kurzen Leben mehr Zeit im Krankenhaus als zu Hause verbracht.

Nach gut 2 Wochen konnte sich also endlich so etwas wie Alltag bei uns einspielen. Der Babybruder hat langsam in seinen Rhythmus gefunden, die Jungs haben sich daran gewöhnt, dass nun ein vierter Bruder im Haus ist.

Die Prioritäten verändern sich, wenn ein kleines Wesen auf die Welt kommt. Wichtig ist jetzt nur noch, dass es dem Babybruder gut geht und die Brüder glücklich, zufrieden und satt sind. Immerhin tragen alle saubere Klamotten (zu mindestens noch beim Anziehen in der Früh), bekommen jeden Tag ein frisches Essen auf dem Tisch (mal abgesehen davon, dass es meistens „iiihhh, das stinkt“ ist – Gemüse ist ja bekanntlich auch nicht zum Essen da) und sind immer pünktlich in der Schule, zum Fußball, beim Hip Hop und in der Musikschule. Dass die Kleinen jetzt erst um 9 im Kindergarten sind und wir an unseren freien Tagen nur gemütlich zu Hause sitzen, kuscheln, spielen und Puzzle machen ist dabei doch ziemlich egal. An den Wochenenden bleiben wir auch meisten daheim und machen es uns gemütlich.

Ja, das Leben ist gemütlicher geworden. Oft leben wir einfach so in den Tag hinein – stillen, wickeln, kuscheln, spielen. Und dazwischen noch Apfelkuchen backen, versuchen das Haus ordentlich zu halten und die sich hauenden Kinder auseinander zerren. Ganz „bad mom“ läuft seit der Geburt und mit dem Beginn des Herbstes auch vermehrt der Fernseher. Warum auch nicht. Pädagogisch erhalte ich dafür mit Sicherheit keinen Pokal, aber wenn ich allein mit meinen vier Jungs bin, es nachmittags dunkel und kalt wird um die Jungs einfach vor die Tür zu schicken und ich neben Stillen und Abendessen kochen drei weitere Kinder haben die nichts mit sich anzufangen wissen außer das Haus abzureißen, ja, da greife ich auch mal in den Zauberärmel und Simsalabim ist die Fernbedienung da und schaltet eine Folge Benjamin Blümchen oder Bibi Blocksberg ein. Solang das nicht jeden Tag ist und nicht von morgens bis abends passt das für uns und erleichtert meine Alltag enorm. Danach können die Jungs sich auf ein frisches, mit Liebe zubereitetes Abendessen freuen. Den Jungs gefällt’s und das ist es doch, was zählt.

Eigentlich läuft es ganz gut. Ein bisschen unstrukturierter und chaotischer als mit drei Kindern. Aber mein Glücksbaby ist recht pflegeleicht. Solange er bei mir auf dem Arm oder im Tragetuch ist, so ganz nah bei Mama, ist die Welt in Ordnung. Er braucht viel Nähe und ich auch. Mir tut es gut, jemanden den ganzen Tag ganz nah bei mir zu haben. Auch wenn die kurze Pause am Wochenende, wenn der Kleine bei Papa ist, auch gut tut. Sonst sind wir 24 Stunde zusammen. Tag und Nacht wird gekuschelt und ich genieße die Zeit, die ich mit Stillen, Kuscheln und Tragen verbringe. Von jemanden gebraucht werden ist ein wunderbares Gefühl. Natürlich brauchen meine drei Großen mich auch noch, besonders der kleinste große Bruder, aber dann sind sie doch schon so selbstständig und brauchen Mama nicht mehr rund um die Uhr.
Nähe und Geborgenheit ist das, was unser Baby jetzt braucht und wenn er genug davon bekommt, ist er glücklich und zufrieden.

Natürlich gibt es auch Tage, an denen einem alles über den Kopf wächst, einem alles zu viel ist. An denen Tränen fließen – bei mir und bei den Kindern. Zugegeben, die Tage überwiegen sogar. Aber die bleiben mir nicht im Gedächtnis. Ich behalte die schönen Tage in Erinnerung. Die Tage an denen ich mit dem kleinsten großen Bruder Kekse backe, wir nachmittags warmen Kakao trinken, zusammen Hörspiel hören und uns in Decken kuscheln.
Diese Tage sind der Grund warum wir vier Kinder haben, warum ich am liebsten noch vier weitere hätte. Und natürlich dieser Geruch. Der Geruch eines neugeborenen Babys.
Nichts ist wundervoller. Und egal wie anstrengend der Tag ist, wie müde und kaputt ich bin, wie wenig Kräfte noch vorhanden sind, wie viele Termine noch anstehen – ganz intensiv, ganz bewusst am Kopf riechen. Die Augen schließen, den Geruch aufnehmen. Das macht alles einfach unwichtig und die Welt einfach nur schön.
Dieser besondere, schönste Duft auf der ganzen Welt.

 

Nachtrag: Mittlerweile ist unser Sonnenschein schon 7 Wochen bei uns…aber genauso ist das Leben mit vier Kindern – Pläne kann man zwar machen, aber sie funktionieren selten und was ich heute erledigen wollte, kann auch erst in zwei Wochen fertig sein. That’s real life!

Ich zähle jetzt bis drei… {unsere selbstbestimmte Geburt im Klinikum}

Es soll sie ja geben. Geduldige Menschen. Ich gehöre nicht dazu.
Geduld ist keine Stärke von mir und Warten eine Qual. Da trifft es sich ausgezeichnet, dass ich bei bereits zwei meiner drei Kinder den errechneten Termin hinter mir lies und Tag ein, Tag aus auf die Geburt warten musste.
Sohnemann eins kam erst nach 10 Tagen und auch erst nach Einleitung auf die Welt, Sohn Nummer drei ganze 5 Tage später.
Nur unser Sandwich wollte unbedingt ein Nikolauskind werden und kam dann am 6. Dezember und somit zwei Tage vor seinem Termin zu uns.

Warten auf die Geburt sollte ich demnach gewohnt sein. Ich hatte trotz Tendenz zur Übertragung Hoffnungen, dass meine vierte Geburt nicht allzu lang auf sich warten ließe.
Falsch gedacht.
Die Woche des Geburtstermins kam und nichts geschah. Ich hatte bereits 2 Wochen vor Termin ordentliche Übungswehen. Aber die kamen jeden Tag und waren jeden Morgen wieder weg. Jeden Morgen wachte ich auf und mein erster Gedanke war „Mist, wieder nichts passiert heute Nacht.“.
So kam der 30. August. Und ging wieder.
Am nächsten Abend war dann klar – ein Augustbaby bekommen wir nicht. Ich fande das ein wenig schade, denn ich finde August einfach einen sehr schönen Monat. Mein Mann war froh, schließlich wollte er gerne ein Septemberbaby um bei der Einschulung die Wahl zu haben ihn mit noch 5 oder fast 7 einschulen zu lassen.
Wunsch erfolgreich erfüllt, denn am nächsten Morgen war September.
Ich tat weiterhin alles um die Geburt anzutreiben. Jeden morgen meine Fitness, wie die ganze Schwangerschaft über, dazu ganz viel Zimt und mit dem Fahrrad die Kinder in den Kindergarten kutschieren.

Am meisten Sorgen bereitete mir der Gedanke, dass es zu einer Einleitung kommen könnte.
In deren Genuss kam ich ja bei der ersten Geburt. Die Erinnerungen daran sind nicht schön. Höllische Wehen, Wehentropf, PDA, Saugglocke und ein total geschwächtes Kind, welches erstmal von den Kinderärzten mitgenommen wurde. Nein, das wollte ich nicht. Die letzten beiden Geburten waren so viel schöner. Natürliche Wehen, keine Schmerzmittel, höllische Wehen (nunja, die kann man nicht ändern…aber diese fühlten sich trotzdem anders an) und muntere, gesunde Babies.
So war mein Plan. Einleiten wollte ich nur, wenn es medizinisch wirklich absolut notwendig sein sollte und nicht weil Tag X erreicht war.

Pläne. Ja, Pläne sind super. Nur funktionieren sie meist nicht.
Beim ärztlichen Kontrolltermin ging es dem Baby bestens. Aber das Fruchtwasser war gering. Ich solle am nächsten Tag in die Klinik, um es abzuklären und besser früher als später einzuleiten.
Das Thema geringes Fruchtwasser kannte ich schon von der letzten Geburt. Damals hatte ich auch große Sorge, dass eingeleitet werden müsse, aber die Ärzte im Krankenhaus haben Entwarnung gegeben und so konnte die Geburt ganz von alleine ein paar Tage später losgehen.
So wiegte ich mich in Sicherheit und als mein Mann mich am nächsten Tag zum Termin ins Krankenhaus fuhr, dachte ich immer noch, ich würde in ein paar Stunden in der Bahn nach Hause sitzen um abends mit meinen Jungs zum Fußballtraining zu gehen.
Leider bestätigte mir der Arzt im Krankenhaus jedoch das zu geringe Fruchtwasser und hat mir gut zugeredet, dass eine Einleitung einfach notwendig sei, weil es sonst einfach zu gefährlich für das Baby wäre. Meine Gefühle spielten Achterbahn. Ich durfte noch nicht mal nach Hause, sondern sollte mich gleich auf Station melden, mein Zimmer beziehen und bereits abends sollte mit der Einleitung begonnen werden.
Unter Tränen rief ich meinen Mann an und versuchte eine Betreuung für die Kinder zu organisieren. Eine Einleitung dauert meist länger, aber ich wollte beim Start nicht allein sein. Ich fühlte mich sowieso schon allein und verlassen.

Dann ging alles seinen gewohnten Gang. Zugang gelegt bekommen, weinen, sich vom freundlichen Arzt beruhigen lassen, in der Klinik anmelden, aufs Zimmer dackeln, sich erstmal setzen und alles sacken lassen. Trotz der bevorstehenden Einleitung war ich wieder froh in „meinem“ Krankenhaus zu sein. Auch wenn wir seit der ersten Geburt weiter weg gezogen sind, so konnte ich mir für die Geburten keine andere Option vorstellen. Hier fühle ich mich aufgehoben, alles war so vertraut (schließlich war ich nicht nur zu den Geburten, sondern auch schon während der Schwangerschaften und auch mit den Kindern öfter in Behandlung), die Ärzte und das Fachpersonal sind immer nett und sehr kompetent.

Ich freundete mich also gerade mit dem Gedanken der Einleitung an und hoffte, dass der Arzt recht behalten sollte und es bei der 4. Geburt ruck zuck gehen sollte, als mein Baby den Plan umdrehte.
Diese Geburt sollte einfach anders verlaufen als die bisherigen. Bei meinen drei Jungs ging es immer klassisch mit Wehen los und die Fruchtblase platze immer erst kurz vor den Presswehen. Somit rechnete ich keine Sekunde damit, dass es diesmal mit einem Blasensprung anfangen würde.
Und da saß ich, telefonierte mit meinem Sohn und auf einmal wurde es nass. Ganz still und heimlich hatte mein Baby sich doch noch entschlossen der Räumungsklage zu umgehen und die Fruchtblase platzen zu lassen.
Auch wenn dies meine 4. Geburt war, so war dies mein erster Blasensprung und ich war leicht überfordert.
Panik. Plötzlich hatte ich Panik, dass ich hier das Kind ohne meinen Mann bekommen müsse. Ich rechnete jede Sekunde mit Mörderwehen und das das Baby in Null Komma Nichts da sein würde. Aus Null Komma Nichts wurden dann noch 11,5 Stunden, aber wer will schon kleinig sein?
Es tat sich nämlich erstmal…nichts.
Erst als ich ein paar Stunden später zum CTG in den Kreißsaal gebracht wurde, gingen leichte Wehen los. Es war mittlerweile schon spät abends. Ich wehte alleine im Kreißsaal vor mich hin, mein Mann sollte zu Hause noch ein paar Stunden schlafen, ich wusste ja wie lange das Rumgewehe dauern kann.

Plötzlich redete die Hebamme vom Abfall der Herztöne während der Wehen und dass sie bald einen Wehentropf anlegen wollten um alles zu beschleunigen.
Panik. Wieder überkam mich Panik. Wehentropf. Mein Hasswort. Ich erinnere mich noch viel zu gut an den lieben Wehentropf bei der ersten Geburt. Nein, der solle weg bleiben, den wollte ich hier gar nicht erst sehen. Pfui Teufel.
Ich diskutierte mit der Hebamme und der Ärztin. Bei der ersten Geburt fühlte ich mich unsicher und tat genau das, was mir geraten wurde. Jetzt war ich selbstbewusster, konnte einschätzen wo und wie ich bei der Geburt stand, wußte was kam, was ich wollte. Und das war eine natürliche Geburt. Keine Hilfsmittel (um die Einleitung war ich ja schon drum rumgekommen, wofür ich ewig dankbar sein werde) und auch sonst sollte nicht eingegriffen werden. Kein Wehentropf, keine Schmerzmittel, selbst bestimmt und natürlich- so wie die letzte Geburt, so sollte es sein.
Ich konnte die Ärztin also davon überzeugen noch eine halbe Stunde mit dem Wehentropf zu warten bis mein Mann da sei. Den klingelte ich mitten in der Nacht aus dem Bett und schaute sehnsüchtig auf die Uhr, wann er denn endlich da sei.
Bis dahin veratmete ich die Wehen (die jetzt ganz schön übel wurden)und schielte dabei auf das CTG um die Herztöne zu überprüfen.
Und wieder einmal hat meinem Baby die Drohung der Ärzte nicht gefallen, denn in der nächsten halben Stunde fielen die Herztöne nicht mehr ab und ich kam um den Wehentropf drum rum.

Von da an kommt mir alles wie in einer Blase vor. Einer Wehenblase in der Zeit und Raum keine Bedeutung haben. Mir kam es vor, als ob ich tagelang in den Wehen lag – aber von dem Zeitpunkt an dem mein Mann kam bis zur Geburt waren es nur 2,5 Stunden. Ich verstehe das immer noch nicht. Vielleicht ist die Uhr aber auch stehen geblieben…

Die Wehen waren mittlerweile unausstehlich geworden. Oh ja, man vergisst wirklich WIE schlimm die letzte Phase der Geburt ist.
Irgendwann kam die Hebamme mit dem Wehentropf, denn die Herztöne waren wieder schlecht und die Wehen zwar stark aber die Abstände zu lang und sie wollten jetzt eingreifen. Was soll ich sagen? Die Drohung funktionierte wieder und nachdem der Wehentropf schon im Kreißsaal gehangen hatte, wurden die Abstände kürzer. Nun kamen die Wehen in 2 Minuten Abständen und nochmal schlimmer als die zuvor.
Ich weiß nicht, wie mein Baby das gemacht hat, aber er wollte wohl nur unter Drohungen ausziehen.
Da hing der Wehentropf also und fristete sein trostloses Dasein. Leid tat er mir nicht.
Nach zwei Wehen, die alle dagewesenen in den Schatten stellten und mich schier zu zerreißen drohten, musste ich auch schon pressen und dann war er da.

Er war da. Endlich. Mein Wunder, meine große Liebe, mein Ein und Alles, mein Baby, mein Sohn, alles was ich mir gewünscht hatte. In dieser Sekunde stand die Welt still. Die Gefühle, die einen überfluten, sind unbeschreiblich. Die Erleichterung, dass die Wehen vorbei sind – Stolz, dass man es geschafft hat – Glück, unendliches Glück, dass das allergrößte Wunder nun zu uns gehört – Liebe, soviel Liebe, die das Herz überflutet – Dankbarkeit – Erschöpfung und noch mehr Liebe.

Und dann Fassungslosigkeit, dass ich, trotz all der schlechten Anzeichen, eine selbst bestimmte, natürliche Geburt bekommen habe, die schöner nicht hätte sein können – na gut, um die Wehen kommt man ja leider nicht drum rum. Ich hatte solche Ängste, solche Sorgen vor und während der Geburt und am Ende war alles perfekt und genauso wie es sein sollte. Geborgen und gut versorgt in meiner Wunschklinik und ganz natürlich nur wir drei und die Hebamme. Als mein großes Wunder dann nackt auf meinem Bauch lag und sofort angefangen hat an meiner Brust zu saugen, da hätte mein Glück nicht größer sein können. Alles was ich mir erträumt hatte lag hier in meinen Armen.

Von jetzt an werde ich immer an deiner Seite sein und meine Liebe wird jeden Tag wachsen und alles ist so viel schöner, weil du da bist.

Du bist unsere Sonne, unser Lachen, unser Leben. {Endlich bist Du da}

Die Welt steht still und plötzlich ändert sich alles!

Du hast Dir Zeit gelassen und kamst 6 Tage später als erwartet zu uns.
Jeder Tag, jede Stunde, jede Sekunde die wir gewartet haben hat sich gelohnt.
Du bist da und die Welt ist so viel schöner weil Du ein Teil von ihr geworden bist.

kleiner Bruder
05. September 2018
04:04 Uhr
in Mannheim
3450 g – 51 cm – 34 cm KU

Schon drei Wochen ist unser letztes Kleeblatt-Blatt bei uns. Er macht uns komplett und vollkommen.
Seit dem Tag seiner Geburt haben wir viel erlebt. Langsam kehrt so etwas wie Alltag ein. Auch wenn er ganz anders ist als vor seiner Geburt.
Alles hat sich verlangsamt, alles ist ruhiger und doch soviel lauter geworden.
Die Sorgen sind größer … die Liebe auch. Alles wächst, alles ändert sich.
Das Haus riecht so wunderbar nach Baby.
Ich möchte, dass die Zeit still steht. Möchte jeden Moment einfrieren.

Manchmal gibt es einfach keine Worte.
Liebe ist die stärkste Macht der Welt.
Ich liebe Dich für alle Zeit!

me and my 3 boys {das Langzeitstillen nähert sich seinem Ende}

Als ich mit unserem ersten Sohn schwanger war, konnte ich mir nie vorstellen, wie sich Stillen anfühlt. Wie das wohl ist so ein kleines Wesen an der Brust nuckeln zu lassen.
Die Vorstellung fand ich irgendwie seltsam.
Gleich nach der Geburt war es dann das natürlichste der Welt. Wir hatten vom ersten Moment an eine wunderbare Sillbeziehung. Es klappte alles so wie ich es mir erhofft hatte.
Natürlich war der Milcheinschuss ein ziemlicher Schock. Niemand hatte mich gewarnt, dass die Brüste auf zwei Größen anschwellen würden – innerhalb einer Nacht. Alles spannte und tat weh. Nach ein paar Tagen hatte es sich zum Glück normalisiert und wir konnten unsere 13 Monate Stillen voll und ganz genießen.
Einen Milchstau gab es leider und ich habe mich selten so elend gefüllt. Es war furchtbar, änderte aber nichts daran, weiter zu Stillen.

Gleich nach dem Abstillen war ich wieder schwanger und freute mich diesmal sehr auf das Stillen von Sohn Nummer zwei. Ich wusste, wie schön es ist, wie vertraut, wie beruhigend. Ich wusste was in den ersten Tagen auf mich zukommt, habe mir bereits Salbe für die Brustwarzen in den Klinikkoffer gepackt und zu Hause war alles für Quarkwickel bereits vorhanden.
Unsere Stillbeziehung lief genau so gut an wie bei meinem ersten Kind. Diesmal gab es weder einen Milchstau, noch einen Stillstreik (den mein Erstgeborener mit drei Monaten hatte und mich zwei Wochen schier in den Wahnsinn getrieben hat). Alles lief für uns beide perfekt. Die langen Stillzeiten habe ich genutzt um den großen Bruder vorzulesen.
Das war unser Ritual und so haben wir uns alle drei auf das Stillen gefreut. Ja, es war richtig harmonisch. Ich las und las, der kleine Bruder trank und trank und ich konnte mich ein bisschen zurücklehnen und das Leben mit zwei kleinen Kindern zu schätzen lernen. Diesmal stillte ich noch ein paar Monate länger, aber nach 15 Monaten war dann Schluss. Ich weiß gar nicht mehr, warum. Ich glaube, es lief wie beim ersten Mal. Irgendwann war einfach kein großes Interesse mehr da und nach und nach wurden unsere Stillmomente weniger bis dann auch das abendliche Zubettgehen-Stillen nicht mehr gebraucht wurde. Durchgeschlafen hat der kleine Bruder bereits – man darf das gar nicht so laut sagen – mit sechs Wochen, so dass es nachts auch keinen Bedarf mehr gab.

Und erneut war ich kurz nach dem Abstillen wieder schwanger. Sohn Nummer drei kündigte sich an und wir waren alle ganz aufgeregt und hatten auch ein wenig Angst vor dem Leben mit drei Kindern unter vier.
Um das Stillen machte ich mir keine Gedanken. Bei den beiden großen hatte es ja bereits tadellos geklappt, so solle es auch bei dem dritten Kind sein.
Gleich nach der Geburt war er auch schon wieder da – dieser Zauber. Das passte einfach wieder alles. Ich bin sehr dankbar, dass ich dreimal das Glück hatte eine wunderbare Stillbeziehung ohne jegliche Probleme aufbauen zu können. Ich weiß, wie schwer es teilweise andere Mamas haben. Bei uns lief jedes Mal alles so toll, das ist nicht selbstverständlich.
Es lief sogar so gut, dass keiner der drei jemals einen Schnuller wollte oder abgepumpte Milch aus der Flasche akzeptiert hatte. Das war für mich als Mama natürlich anstrengend. In dem ersten halben Jahr musste ich immer verfügbar sein. Auch Krankheit oder Termine konnten mich nicht vom Stillen freisprechen. Mama wurde immer gebraucht. Zum Trinken, zum Beruhigen, zum Dasein. Mir machte das aber nie etwas aus. Ich konnte trotzdem bald nach der Geburt wieder in mein Ballett Training gehen. Ich habe kurz bevor ich los musste die Jungs zum schlafen gestillt und in den zwei Stunden, wo ich weg war, brauchte keiner Milch. Und wenn doch musste halt der Papa mit Kuscheln und Tragen dafür sorgen, dass das Kleine noch ein wenig durchhält bis die Milchbar wieder da ist.

Seit dem ersten Stillen von tinyBro sind nun 27 Monate vergangen und ich stille noch.
Bei meinem kleinsten fühlte es sich irgendwie nie danach an Abzustillen. Es hat sich zwar nach und nach sehr reduziert, aber unser abendliches Einschlafstillen ist immer noch Teil unseres Alltags. Wir genießen die Zeit nur für uns zwei. Eng beieinander, ohne dass die Brüder um uns rumspringen.
Doch in den letzten Wochen habe ich gemerkt, dass ich mir immer öfter denke, dass es jetzt auch mal gut sei mit Stillen, dass für mich jetzt einfach der Punkt gekommen ist, wo ich es nicht mehr ganz so genießen kann.
Durch die Eingewöhnung im Kindergarten, die seit Januar läuft, ist tinyBro sehr anhänglich geworden. Noch anhänglicher als er es sowieso schon war. Sobald wir nach Hause kommen, klebt er wie Kaugummi an mir. Geht keinen Schritt ohne mich, möchte wieder getragen werden. Im Kindergarten selbst läuft alles prima. Er kann mich gehen lassen, spielt ausgelassen und freut sich, wenn ich ihn wieder abholen komme. Zu Hause braucht er dann aber die Gewissheit, dass ich da bin und nirgendswo anders hingehe. Mittlerweile hat es sich ein bisschen eingependelt und er fordert meine Nähe nicht mehr ganz so arg. Aber man merkt einfach, wie unsicher er ist und wieviel Zuversicht er braucht, dass ich da bin.
Ich merke diese Angst, dass Mama weg geht, besonders abends beim Einschlafen. Er fordert das Stillen viel mehr ein, nuckelt sehr ausgiebig und lässt mich dann auch nicht mehr gehen. Sobald ich das Stillen beende wird bitterlich geweint. Mit Streicheln und beruhigenden Lauten kann ich ihn dann aber zum Einschlafen bewegen. Das lange Nuckeln bereitet mir jedoch Schmerzen und ich bin nicht mehr glücklich in unserer Stillbeziehung.
Wie sagte meine Stillberaterin immer „Es ist eine Beziehung. Beide Seiten müssen glücklich sein und sich wohlfühlen. Sobald es für einen nicht mehr passt, ist es Zeit aufzuhören.“
Nun, für mich passt es nun nicht mehr. Ich stille gerne und ich werde es sehr vermissen. Aber jetzt ist für mich der Zeitpunkt um es langsam zu beenden.
Allerdings gestaltet sich das nicht so einfach wie bei den beiden Brüdern. TinyBro hängt sehr am Stillen. Es ist natürlich auch ein ungünstiger Zeitpunkt. Mit der Eingewöhnung und all seinen Sorgen und Ängsten.
Wir probieren jetzt jeden Abend, dass der Papa ihn ins Bett bringt. Mit mir geht es derzeit nicht ohne Stillen. Sobald ich ihn auf dem Arm habe, wird „auf, auf“ gerufen und am T-Shirt gezerrt.
Ein paar Tage lang ging es gut. Er hat 50 Mal „Mama“ gerufen, aber am Ende ist er mit Papa eingeschlafen. Gestern konnten wir abends seinen Kuschellöwen nicht finden. Und so ganz ohne Löwen und ohne Stillen ging es einfach nicht. Und das ist okay so. Wenn er mich braucht, bin ich da. Wir versuchen uns zu lösen und das braucht Zeit.
Natürlich könnte ich auch von heute auf morgen sagen, dass das Stillen vorbei ist. Aber ich möchte es für ihn so sanft wie möglich gestalten und so auch mir den Abschied leichter machen.
Denn, auch wenn ich nun einerseits froh bin, wenn das Stillen vorbei ist, so werde ich es auch vermissen. Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt, aber wahrscheinlich wird dies mein letztes Mal Stillen sein. Daran zu denken stimmt mich traurig. Es war eine wundervolle Zeit. Insgesamt fast 5 Jahre Stillen liegen hinter mir. Mit Höhen und Tiefen. Doch meist mit Höhen. Mit viel Geborgenheit, Liebe und Dankbarkeit.

In den nächsten Wochen wird sich zeigen, ob es mit dem Abstillen geklappt hat und wie es tinyBro und mir damit geht. Ich blicke mit einem lachenden und einem weinenden Auge dem Ende entgegen. Aber hauptsächlich verspüre ich tiefes Glück und jede Menge Liebe für die wundervolle Zeit.
Bei tinyBros Geburt hätte ich nie geglaubt, dass ich mal eine langzeitstillende Mama sein werde.  Ich dachte, nach etwa einem Jahr wäre es Zeit zum Abstillen.
Das Leben hat andere Pläne und manchmal kommt es anders als geplant und das ist gut so. Ich bin dankbar für diese Erfahrung und weiß, dass ich meinen kleinen Schatz all die Liebe gegeben hab, die ich habe. Seine Bedürfnisse stehen für mich an erster Stelle (neben denen der beiden anderen Jungs).
Für andere mag Langzeitstillen ein wenig befremdlich sein. Für uns war es genau das richtige und nun fühlt es sich auch genau richtig an, Abschied davon zu nehmen.
Alles Schöne geht irgendwann zu Ende – aber die Erinnerung bleibt.

Die Bilder hat bigBro gemacht und ich bin furchtbar stolz auf meinen kleinen Nachwuchsfotografen-

selbst gebastelte Karten zu jedem Anlass und gesunde Leckerein {mein Stampin‘ Up Workshop in der Pfalz}

Nachdem sich meine Erkältung zum Glück gebessert hatte, konnte am Wochenende mein Stampin‘ Up Workshop bei uns zu Hause in der Pfalz stattfinden.
Zwischen Mannheim und Speyer fanden sich zehn bastelbegeisterte Mädels ein um einen schönen Nachmittag zu verbringen.

Die Jungs hatte ich samt meinem Mann zu den Großeltern nach Stuttgart ausquartiert. Die Stille im Haus war ganz schön unheimlich, aber so hatte ich genug Ruhe um die Nascherein für das gesunde, zuckerfreie Buffet zu backen, den Tisch einzudecken und alles bereit zu stellen für den großen Andrang.

Ein klein wenig Zucker kam jedoch in Form der Gastgeschenke daher. Ich hatte ein paar Tage vorher glücklicherweise schon die ersten Ostereier erspäht. Denn ich hatte schon länger die Idee für die Geschenkchen, passend zum Thema Frühling und Ostern, bunte Schokoladeneier zu verwenden.
Farblich passten sie zudem noch hervorragend zu den Stempelfarben Jeansblau, Ockerbraun und Melonensorbet. Was will das Bastelherz mehr?
Meine ganze Deko spielte mit dem Thema Heißluftballons. Mit dem Stempelset „Abgehoben“ und den passenden Stanzen „In den Wolken“ für die Big Shot lassen sich so schnelle Gastgeschenke und Kuchendeko zaubern.

Das gesunde Buffet strahlte auch im Zeichen der Ballons. Leider habe ich keine passenden Servietten zu dem Thema gefunden – was solls…
Die Leckerein kamen alle sehr gut bei den Gästen an.
Das Rezept für die leckeren Schokobomben Muffins habe ich bereits vor ein paar Wochen veröffentlich. Ich habe sie schon einen Tag vorher gebacken und die Creme direkt im Spritzbeutel in den Kühlschrank gelegt und musste sie am nächsten Tag nur noch auf die Muffins spritzen. Als Deko habe ich je zwei Ballons gestempelt und gestanzt und auf einen halben Papier-Strohhalm geklebt. Das ging sehr schnell und macht viel her.

Meine Gäste waren auch Tester für meine zwei neuesten Rezepte.
Birnen-Dattel-Gugelhüpfle und Schwarzwaldcreme. Beide wurden für gut befunden und fast vollständig aufgenascht. Daher wird es die Rezepte auch in den nächsten Wochen auch auf dem Blog geben. Besonders die Gugelhüpfe sind meine neuen Lieblinge.
Abends waren meine Jungs sehr glücklich, dass aber noch drei Gläser Schwarzwaldcreme übrig geblieben sind. Da hatten sie es nämlich schon drauf abgesehen. Die Creme lässt sich ebenfalls am Tag vorher zubereiten und zieht dann richtig schön durch.

Anscheinend war Tag des Naschens, denn die herzhaften Sachen wurden nur wenig gegessen. Wahrscheinlich waren die süßen Köstlichkeiten einfach zu gut.
Denn die Mais Hotdogs und Mozzarella-Tomaten-Oliven Spieße sind richtig lecker und gesund.
Mit der dreifach einstellbaren Fähnchenstanze und dem Designerpapier „Traum vom Fliegen“ aus der Sale-a-Bration hat man, zusammen mit Zahnstochern und Schaschlikspießen, ganz schnell eine hübsche Buffetdeko.

Natürlich lag bei dem Workshop das Hauptaugenmerk auf dem Bastelbuffet.
Ich hatte sechs verschiedene Karten zu vielen Anlässen vorbereitet. Hierbei konnten die Gäste, wie immer, kreativ werden und Sprüche und Stempel austauschen. Es war schön zu sehen, welch unterschiedliche Werke am Ende rauskamen.

Das Stempelset „Everyday Hero“ zählt mittlerweile zu eins meiner liebsten, dabei wollte ich es erst nicht bestellen.
Es eignet sich so toll für den Mutter- und Vatertag und auch um jemanden einfach mal zu sagen, wie super er ist.

Auch wenn es draußen noch kalt ist und Ostern noch so weit entfernt scheint, gab es natürlich eine Osterkarte. Die flotten Hühner aus dem SAB Set „Das Gelbe vom Ei“ stapeln sich um ein frohes Osterfest zu wünschen. Die Farbkombination von Flamingorot und Saharasand mag ich wirklich gerne.
Dieses Jahr fällt der Geburtstag von bigBro auf Karsamstag. Deshalb fange ich bald mit dem Basteln der Osterkarten an. Danach werde ich mit den Vorbereitungen für den 6. (!!!) Geburtstag beschäftigt sein.

Der Klassiker Geburtstagskarte durfte als Auswahl selbstverständlich nicht fehlen. Denn hierzu verschickt man doch am ehesten eine Karte.
Ich habe die Karte recht weiblich gestaltet – zumindestens ich schicke hauptsächlich Karten zum Geburtstag von Frauen. Männer wissen so selbst gebastelte Karten meist nicht zu schätzen.

Da der Wokshop nur ein paar Tage vor Valentinstag stattfand, musste auch hierzu eine Karte her.
Ich habe mir Mühe gegeben, diese etwas männlich wirken zu lassen und habe mich daher für sanfte Brauntöne und Bermudablau entschieden. Man will ja nicht zu knallig und kitschig sein. Auch hier machen sich die Ballons aus dem Set „Abgehoben“einfach gut.

Bei den Babykarten gab es eine für Jungen und für Mädchen zur Auswahl. Das hübsche Wolkenpapier aus „Traum vom Fliegen“ passt wunderschön auf Karten zur Geburt.
Das Baby und der Mond kommen mit einer Coleration mit Aquarellpaintern besonders gut zur Geltung. Ich freue mich schon, bald ein paar der Glückwunschkarten verschicken zu dürfen, denn der Storch wird auch 2017 wieder fleißig sein.

Als letztes gab es noch eine Danke Karte zum Nachbasteln.
Das sind eigentlich meine liebsten Karten. Denn Danke zu sagen ist ja irgendwie nicht selbst verständlich und wird viel zu selten gemacht. Solch eine Karte im Briefkasten zu finden ist eine besondere Freude.
Den Eiswagen gibt es im SAB Stempelset „Lecker-Laster“ und lässt sich individuell mit Muffins, Eis oder Würstchen ausstatten.
Das Designerpapier „Genussmomente“ sorgt direkt für Sommerstimmung.

Teddybär Karte {zur Geburt}

Meine Bastelecke im Arbeitszimmer staubt bereits ein.
Irgendwie war in den letzten Monaten soviel anderes zu tun, waren die Kinder einfach sehr fordernd und zog es mich doch lieber in die Küche zum Experimentieren als zu meinen Stempeln und Papieren, dass ich fast gar nicht mehr zum Basteln kam.
Auch fehlte es mir an der nötigen Kreativität – die hat wohl die Sommerferien aufgefressen, oder sie ist im Backofen verschwunden.
Denn die fehlende Einfälle am Basteltisch flogen alle Richtung Kochen und Backen, wo ich derzeit viel zu wenig Tage in der Woche habe, um all meine Ideen umzusetzen.

Umso mehr Spaß hatte ich, als ich endlich wieder einen Auftrag für eine Babykarte bekam. Die Idee war sofort da.
Der niedliche Teddybär aus dem Weihnachtsstempelset „Ausgestochen Weihnachtlich“ von Stampin‘ Up! passt so wunderbar zur Geburt. Und ein bisschen Glitzer und Pailletten sind auch nie verkehrt.

Die Farben Himmelblau und Zarte Pflaume sind derzeit meine liebste Kombi für Mädchen-Babykarten.
Seit dem Basteln der Karte fristet mein Basteltisch aber wieder seines trostlosen Daseins.
Daran ist diesmal aber der tolle Spätsommer und die erste Krankheitswelle schuld.
Wenn am Wochenende langsam der Herbst einkehrt, werde ich hoffentlich die nötige Motivation für den Beginn der Weihnachtskartenproduktion haben. Damit kann man nicht früh genug anfangen.
Und Geburtstage stehen im Herbst auch wieder einige an.
Mein Basteltisch darf also hoffen…

me and my 3 boys {das dritte Kind läuft einfach so mit}

Ich weiß gar nicht, wer den Mythos vom mitlaufenden dritten Kind in die Welt gesetzt hat.
War es jemand mit zwei Kindern oder gar ohne Kinder?
Auf alle Fälle dürfte es wohl niemand mit drei oder mehr Kindern gewesen sein.

Wie oft darf ich mir von anderen Eltern den Satz anhören, dass das dritte Kind ja eigentlich eh nur mit läuft.
So richtig weiß ich mit dieser Aussage nichts anzufangen. Was will man damit eigentlich sagen? Dass das dritte Kind keine Arbeit macht, man sich nicht mit ihm beschäftigen muss und ob jetzt zwei oder drei (oder vier, oder fünf) Kinder eh keinen Unterschied machen?

Fakt ist, das dritte Kind läuft nicht „einfach so“ mit.
Es hat die gleichen Bedürfnisse wie die anderen beiden Kinder. Es braucht genauso viel Liebe, Aufmerksamkeit, genauso oft etwas zu Essen und zu trinken…und macht genauso oft in die Windeln.
Ich bin keine Mama, die nur erzählt wie toll alles läuft und wie lieb und brav die Kinder sind.
Ich sage ganz ehrlich wie das Leben mit Kindern ist.
Und das erste Jahr mit drei Kindern ist (besonders wenn sie alle noch recht klein sind) extrem kräftezehrend, extrem anstrengend, extrem belastend. Einfach extrem.
Aber vor allem … extrem schön.

Ich kam in diesem ersten Jahr nicht nur einmal an meine Grenzen und darüber hinaus. Und ich empfinde das zweite Jahr, in dem wir uns gerade befinden, nochmal anstrengender.
Dabei hatte ich schon Glück mit Sohn Nummer drei. Er ist eins dieser Babys die mit ein paar Wochen durchgeschlafen hat (ich hätte das beim ersten Kind auch nie für möglich gehalten – aber das gibt es wirklich!) und es bis heute tut. Auch war er immer sehr genügsam. Hauptsache er war im Tragetuch und alles war gut. Das Stillen hat, wie bei allen meinen Jungs, von Anfang an tadellos geklappt (und wir genießen es weiterhin).

Aber dennoch…drei Kinder – das ist eine Hausnummer. Allen immer irgendwie gerecht zu werden, die Kuscheleinheiten irgendwie aufzuteilen (wozu hat man zwei Arme und einen Bauch), täglich ein frisches und (halbwegs) gesundes Essen auf den Tisch bringen, den Großen in den Kindergarten bringen und abholen (war wohl eins der anstrengendsten Sachen vom ganzen Tag) und zu Hause die beiden Kleinen betreuen. Puh ja, das ist nicht ohne.
Da läuft keiner mit. Nicht einfach so und nicht irgendwie. Nein. Alle wollen 100% Mama. Jeder kann aber nur 33,33% haben.
Da meine drei Jungs sehr dicht bei einander sind, hatte ich das erste halbe Jahr zudem drei Wickelkinder. Ich war ja schon vorher Wickelprofi; aber nun bin ich zum absoluten Wickelhulk mutiert. Wer 20x am Tag wickelt – der hat’s drauf. Der hat einen Doktortitel fürs Wickeln verdient.

Ein paar Monate nach tinyBros Geburt wurde der Sandwich Bruder in den Kindergarten eingewöhnt. Ich wusste noch vom großen Bruder wie anstrengend eine Eingewöhnung mit einem Baby ist (littleBro war da fast ein Jahr alt).
Aber dieses Mal wurde das noch getoppt. Meistens saß ich stillend im Aufenthaltsraum. Als littleBro dann ein paar Stunden allein bleiben durfte, bekam Stress eine neue Bedeutung. Der kleine Bruder war immer sehr auf seinen Rhythmus bedacht. Vormittags war zum Schlafen da (nachmittags und nachts auch – ich sage ja, es war ein Wunderschlafbaby). Da wir aber erst um 10 Uhr in den KiGa durften und dann um 11:30 wieder da sein mussten, lief es immer so ab, dass er eingschlummert ist, ich ihn wecken musste, er geweint hat. Und zwar bitterlich. Er tat mir so leid.
Wie gut hat es das erste Kind. Alles kann nach seinem Rhythmus geplant werden. Man hat nur Augen für dieses eine Kind, kann seine ganze Zeit (naja, nicht die ganze…) für es verwenden.
Jedes weitere Kind muss da Abstriche machen. Anstatt ruhiger und entspannter Babyalltag hatten wir jede Menge Stress.
Er musste mitlaufen. Aber nicht einfach so und auch nicht super easy.

In dieser Zeit war ich glücklicher denn je, Tragetücher zu besitzen. TinyBro hat sehr viel Nähe gebraucht. Den Kinderwagen haben wir im ersten Jahr vielleicht zwei Mal benutzt. Eigentlich war er immer irgendwie im Tuch zu finden.
Ich habe das zwar sehr genossen – und genieße es immer noch – aber es wurde mit steigendem Körpergewicht des kleinen Mannes zunehmend schwerer mit den großen Jungs zu spielen und zu toben während der Kleine im Tuch gekuschelt hat.
Also meine Schultermuskeln sind gut trainiert.
Vielleicht sollte man lieber „das dritte Kind wird einfach so mitgetragen“ sagen. Dann würde das so halbwegs stimmen.

Mein dritter Sohn ist nun 19 Monate alt. Und bisher haben alle überlebt. Ich aber nur knapp.
Seit er laufen kann, und somit eigentlich mitlaufen (einfach so) könnte, empfinde ich unseren Alltag als sehr viel stressiger. Er schläft nicht mehr so viel, wird nicht mehr so viel getragen, sondern möchte beim Spazierengehen lieber selbst Laufrad fahren (und mehr als zwei Augen hat man ja nun auch nicht) und hat mittlerweile seinen eigenen Sturkopf und liegt auch schonmal gerne auf dem Boden, wenn ihm irgendwas nicht passt.
Seine Bedürfnisse sind nicht mehr so einfach zu erfüllen wie in der Babyzeit. Da war er mit Stillen, Kuscheln, Tragen und Vorsingen meist zufrieden.
Jetzt möchte er mit mir spielen, wenn ich gerade mit dem Großen Memorie spiele und das Sandwichkind auch schon Blödsinn macht weil es keine Aufmerksamkeit bekommt. Ich kann mich doch nicht zerreißen.
Denn auch wenn die zwei großen schon sehr viel nur zu zweit spielen und auch ab und an der kleine Bruder mitspielen darf (nur nicht wenn er irgendwas von ihren Sachen wegnimmt oder aber, Gott bewahre, einen Bauklotz um 1 cm verschiebt), möchten doch alle auch Zeit mit Mama verbringen. Unter der Woche bin ich allerdings allein mit den drein und versuche trotzdem irgendwie allen gerecht zu werden. Da ist es am Wochenenende schon einfacher, wenn auch mal der Papa wickeln kann oder eine Runde puzzelt während ich Essen koche.

Gerade das dritte Kind braucht oft die meiste Aufmerksamkeit. Er kann sich weder allein anziehen, noch auf Toilette gehn, noch sich ein Glas Wasser einschenken. Anstatt mitzulaufen ist er der Mittelpunkt meines Tages. Derjenige, um den ich mich am allermeisten kümmern muss. Derjenige, der noch am meisten Mama braucht.
Irgendwie möchte ich ihm auch besonders viel Aufmerksamkeit geben. Dass ich ihn weiterhin trage und stille hat auch was damit zu tun, Zeit für uns zu haben. Gerade weil ich weiß, wieviel er in seiner Babyzeit zurückstecken musste. Dass er immer einer von vielen sein wird und nie den Luxus des ersten und einzigen Kindes erleben durfte.
manchmal tut mir das ganz schön leid für ihn und dann denke ich aber wieder, dass es auch eine große Bereicherung für ihn ist zwei große Brüder zu haben. Es ist immer jemand da, der mit ihm spielt. Wenn ich gerade nicht kann, wird er von seinen Brüdern getröstet, bekommt einen Keks ab (vielleicht…) oder bekommt die Schuhe angezogen. Es sind immer coole Spielzeuge im Haus und nicht nur so Babykram und das Gokart vom großen Bruder ist eh viel toller als das eigene Bobycar.

Das Leben mit drei Kindern ist kein Zuckerschlecken. Es ist ganz schön anstrengend und ja, es ist deutlich anstrengender als zwei Kinder zu haben, denn das Dritte läuft nicht einfach so mit. Das es so anstrengend wird, hätte ich vor der Geburt auch nicht gedacht (oder sagen wir mal, vor der Schwangerschaft, denn eine Schwangerschaft mit zwei Kleinkindern zu Hause ist auch kein Waldspaziergang).
Aber es lohnt sich so sehr. So sehr.
Ich kann jeden, der darüber nachdenkt ein drittes Baby zu bekommen nur dazu raten. Denn es ist toll. Der dritte Bruder hat unser Leben so sehr bereichert.
All die Sorgen, die man hat, wie man hat nur zwei Arme, zählen nicht. Man hat auch noch einen Bauch und einen Rücken und mehr als genug Platz für alle. Die Liebe muss sich auch nicht teilen. Es kommt einfach noch ein Haufen neue Liebe hinzu.

Nein, das dritte Kind läuft nicht einfach so mit. Es geht mit uns Hand in Hand gemeinsam durchs Leben.

die Nähmaschine rattert wieder und diesmal nicht um die Hosen der Jungs zu reparieren {DIY Krabbeldecke und Karte zur Geburt}

Normalerweise komme ich derzeit nicht dazu irgendwas anderes zu Nähen, als die Hosen der Jungs zu flicken.
In meinem Reperaturkorb haben sich bereits wieder einige gesammelt. Ich frage mich wirklich, wie sie es immer schaffen alle (!) Hosen durchzuschrubben. Ich kann kaum noch den Sommer erwarten, bis die kurzen Hosen dieses Problem in Luft auflösen.

Die Geburt des dritten Kindes meiner Freundin hat mich aber dann doch mal zu schöneren Zwecken an die Nähmaschine gebracht.
Leider wurde bereits in der Schwangerschaft ein Herzfehler bei der kleinen Charlotte festgestellt und so ist meine Freundin schon vor der Geburt in ein Herzzentrum gefahren und ist seit dem mit der Kleinen dort.
Daher wollte ich ihr gerne etwas besonderes schenken. Mit Liebe selbstgemacht.
Den Aufwand für diese Decke hatte ich aber unterschätzt (außerdem wusste ich da auch noch nicht, dass tinyBro Zähne bekommt und alle drei Jungs nochmal ordentlich krank werden) und so bekam sie die Krabbeldecke erst ein paar Wochen später.

Neben ein paar weiteren Geschenken hatte ich noch eine selbst gestaltete Karte mit Stampin Up Produkten in das Paket gelegt, das seinen Weg ins Herzzentrum angetreten hat.
Das kleine Rehkitz verwende ich wirklich gerne für Babykarten und den Spruch „Schön, dass Du da bist“ ist bei mir auch schon fast Standard, weil ich ihn einfach so schön und schlicht finde.

Da schon bei der Krabbeldecke rosa Overload herrscht, habe ich die Karte mal in hellblau und gelb gehalten. Muss ja nicht immer nur rosa sein für Mädels.
Nun hoffe ich, dass die Kleine sich schnell von ihrer OP erholt und bald nach Hause darf. Und natürlich freue ich mich schon, sie hoffentlich bald kennen zu lernen.