saftige Laugenbrötchen mit Pastinake und Dinkelvollkornmehl {beim Sonntagsfrühstück einfach mal Gemüse verstecken}

Unter der Woche essen die Kinder immer Müsli oder Haferflocken und ich verschiedene Porridge Variationen oder meinen Frühstücks Couscous.
Am Wochenende hingegen gehören für uns frisch gebackene Brötchen oder Baguette mit aufgeschnittenem Obst und Gemüse einfach zum gemütlichen Frühstück dazu. Selbstverständlich mit ein paar Tassen Kaffee und Kakao. Ab und an wünschen die Jungs sich noch eine große Portion samtig weiches Rührei dazu.

Ich liebe es einfach, wenn es morgens bereits nach frischem Gebäck duftet. Und noch warme Brötchen, direkt aus dem Ofen, gehören zu den leckersten Dingen auf dieser Welt.
Unser Repertoire an Sonntags-Brot und -Brötchen wird stets ausgeweitet.
Seit letzter Woche könnte ich aber eigentlich nur noch diese herrlich weichen Laugenbrötchen backen. Die schmecken sowas von gut! Sowas von gut!
Und das beste ist, man schummelt einfach so, ohne das es jemand schmeckt, ein bisschen Gemüse in das Frühstück!
Das Geheimnis sind Pastinaken. Klingt erstmal seltsam im Brotteig – ist aber der Wahnsinn. Sie machen den Teig so weich und saftig und dabei schmeckt man sie kein bisschen raus.
Wenn ich die Laugenbrötchens morgens backe, koche ich die Pastinaken bereits am Abend vorher. So spart man sich Zeit und sie kochen ja allein vor sich hin und machen keine Arbeit.
Alle benötigten Zutaten wiege ich zudem schon mal ab und stelle alles bereit. Dann ist man morgens gar nicht lange beschäftigt: Teig im Schlafanzug anrühren, halbe Stunde gehen lassen und sich währenddessen fertig machen, Brötchen formen, kochen, backen, reinbeißen und glücklich sein.
Das geht fast schneller als zum Bäcker zu laufen und schmeckt so viel besser.

Mein Mann und ich essen die Brötchen am liebsten mit grobem Meersalz. Für die Jungs mache ich aber lieber Sesam oder Mohn oben drauf. Man kann auch Kürbis- oder Sonnenblumenkerne oder Nüsse nehmen oder die Brötchen einfach so lassen wie sie sind.
Die Brötchen kommen vegan daher. Da ich, bis auf sonntags, morgens keine tierischen Produkte esse, versuche ich unsere Brötchen und Brot immer ohne Ei und Butter zu backen. Ab und an kommt das natürlich auch in den Backofen, aber für mich dann nur am Sonntag.
Ich friere die Hälfte der Brötchen nach dem Abkühlen direkt ein. Nach dem Auftauen schiebe ich sie noch einmal für ein paar Minuten in den Ofen und schwups, hat man frisch gebackene Laugenbrötchen. Wenn man also genug Platz im Gefrierschrank hat, lohnt es sich durchaus die Menge zu verdoppeln und nach dem Backen einzufrieren. Einmal Aufwand und genug Brötchen für die nächsten Wochenenden. Quasi homemade Aufbackbrötchen.

Laugenbrötchen mit Pastinake
8 Stück

200 g Pastinaken (vorbereitet gewogen, entspricht etwa 230 g)
300 g Dinkelmehl
300 g Dinkelvollkornmehl
42 g frische Hefe
1 TL Kokosblütenzucker
1 TL Salz
25 g Margarine (oder Butter)
2 EL Natron
grobes Meersalz, Sesam, Mohn zum Bestreuen

Die Pastinaken schälen und klein schneiden.
In einen Topf geben und mit Wasser bedecken. Für 20 Minuten weich kochen, abgießen und abkühlen lassen.
Mit einer Gabel fein Musen.
Die Hefe und den Kokosblütenzucker in 250 mL warmen Wasser auflösen und 5 Minuten ruhen lassen.
In der Zeit die Mehlsorten abwiegen und zusammen mit dem Salz mischen.
Hefemilch, Pastinaken und Margarine zum Mehl geben und für 5-8 Minuten zu einem glatten Hefeteig kneten.
Abgedeckt für 30 Minuten gehen lassen.
Ofen auf 190°C vorheizen.
Teig in 8 Stücke teilen und zu Brötchen formen. Abdecken und gehen lassen, bis das Laugenbad fertig ist.
2 L Wasser in einem Topf zum Kochen bringen. Sobald es kocht, das Natron einstreuen und Temperatur runter schalten.
Die Brötchen in das Wasser gleiten lassen. Meist passen etwa drei Stück auf einmal in den Topf.
Brötchen für etwa 15 Sekunden ziehen lassen, umdrehen und weiter 15 Sekunden im Laugenbad lassen.
Rausnehmen, auf ein Backblech legen, sofort kreuzförmig einschneiden und mit Salz, Mohn oder Sesam bestreuen.
Wenn alle Brötchen fertig sind, das Backblech in den Ofen schieben und für 18-20 Minuten backen.

gesunde Rasselbande {wir und der Zucker}

Wenn man sich und seine Lieben gesund und ausgewogen ernähren möchte, kommt man nicht drum herum, sich mit dem Thema Zucker auseinander zu setzen.
Das Thema ist gerade sehr präsent in allen Medien. Das ist der erste Schritt zu mehr Aufklärung und mehr Bewusstsein zu dem Thema Zucker.

In den vergangenen Jahren, besser Jahrzehnten, wurde beim Thema gesunder Ernährung und Bekämpfung von Übergewicht hauptsächlich auf das Fett geachtet. Es wurde verteufelt und war anscheinend schuld an der immer weiter steigenden Zahl an Übergewichtigen Erwachsenen und Kindern.
Dass das alles ein Trugschluss ist, dürfte hoffentlich geklärt sein. Fett macht nicht per se fett. Natürlich ist zuviel Fett nicht gesund und macht dick. Aber das gilt hauptsächlich für die ungesunden Fette. Gesunde Fette sind wichtig für den Körper und dürfen keinesfalls zu wenig aufgenommen werden.

Ungesättigte Fettsäuren kommen beispielsweise in Nüssen, Leinsamen, Avocado, Oliven- und Traubenkernöl vor. Zuviel davon ist auch nicht gesund. Aber das gilt für alle Lebensmittel. In Maßen sind die gesunden Fette aber sehr wichtig und unterstützen die gesunde Ernährung und helfen sogar beim Abnehmen.
Ungesunde Fette hingegen sind, wie wohl bekannt, gesundheitsschädlich und sollten möglichst vermieden werden. Das sind die Fette, die in Fast Food Produkten und Chips vorkommen.

Aber was uns viel mehr zu schaffen macht, ist der Zucker, der in einem viel zu hohem Maß verzehrt wird.
Anstelle von Fett haben die Hersteller zu Zucker gegriffen um ihre Produkte schmackhafter zu machen. Diese wurden dann als besonders gesund und „light“ angepriesen, da sie ja fettarm sind.
Dabei wäre es viel hilfreicher, das gesunde Fett beizubehalten und dafür ganz auf den zugesetzten Zucker zu verzichten.
So kommt es, dass man unbewusst viel zu viel Zucker zu sich nimmt.

Für uns war ausgewogene Ernährung immer schon besonders wichtig und ich koche stets frisch und ohne Fertigprodukte. Ein paar einzelne vorgefertigte Produkte wie Rahmspinat habe ich aber trotzdem gerne gekauft. Das zählt für mich jetzt noch nicht so sehr als Fertigprodukt, da bin ich nicht so streng.
Seit etwas über einem Jahr achte ich jedoch nochmal besonders verstärkt auf unsere Lebensmittel und besonders auf den Zucker.

In vergangenem Jahr habe ich viel über Zucker gelernt. Vor allem wo er überall drin steckt.
Klar, in Schokolade und Gummibärchen ist Zucker enthalten. Das ist so klar wie Kloßbrühe. Und diesen Zucker sehe ich auch nicht als den gefährlichen an, denn er wird bewusst verzehrt.
Es ist der Zucker, den wir nicht erwarten, der uns ein Übermaß an diesen jeden Tag essen lässt.

Denn, auch wenn man denkt, ach Zucker esse ich gar nicht viel, so stimmt dies meist nicht. Geht einfach mal an euren Kühlschrank oder die Vorratskammer und lest euch die Rückseite eurer gekauften Produkte durch.
Ihr werdet erstaunt sein, wo überall Zucker drin ist. Ich war es auch. Eigentlich habe ich mir beim Einkaufen schon immer die Zeit genommen mir die Zutatenliste und Nährstofftabelle für meine gekauften Produkte durchzulesen. Aber bei manchen tat ich es nicht, weil ich gar nicht auf die Idee gekommen bin, dass dort irgendwas drin sein könnte, was nicht drin sein sollte.
Das war ein Trugschluss. Ich stellte also fest, dass auch in Creme Fraîche, Spinat, Konserven, Tiefkühlgemüse und -obst und vielen weiteren Lebensmitteln teilweise erschreckende Mengen an Zucker zugesetzt sind. Warum das so ist, erschließt sich mir nicht und es ärgert mich.

Ich nahm mir die Zeit und habe über ein paar Wochen meine Einkäufe umgestellt. Es war nicht leicht unsere bevorzugten Produkte ohne Zuckerzusatz zu finden. Besonders bei Rahmspinat, Gewürzgurken und Sauerkraut habe ich bisher nur einen Anbieter gefunden, bei denen nur die Zutaten drin sind, die rein gehören. Beim Sauerkraut beispielsweise nur Sauerkraut und Gewürze.
Mittlerweile bin ich sehr routiniert und weiß genau wo ich welches Produkt kaufen kann. Es hat Zeit und Nerven gekostet, aber es hat sich gelohnt.
Bei ein paar Produkten wie Mayonnaise oder Wurstaufschnitt habe ich jedoch bis heute keine Marke ohne Zucker entdeckt.

Beim Thema Zucker gibt es unzählige Meinungen und Lebensweisen.
Es gibt diejenigen, denen es völlig egal ist, die, die etwas drauf achten und solche die ganz ohne Zucker auskommen. Die no-sugar Lebensweise wird zunehmend thematisiert.
Manche gehen dabei so weit und verzichten sogar auf Obst und zuckerhaltiges Gemüse.

Bei unserer Ernährungsumstellung habe ich erstmal angefangen alle versteckten Zucker weg zu lassen.
Ich finde, dass das ein wichtiger Schritt ist. Ich möchte Zucker nicht unwissend zu mir nehmen und dabei keine Kontrolle über die Menge haben. Ich sehe keinen Grund in herzhaften Gerichten Zucker zu verwenden, ohne dass ich dies weiß oder ahne.
Wenn man ein wenig darauf achte, ist es auch gar nicht so schwer.
Über die Zeit habe ich den Zucker immer weiter reduziert, habe den Zucker, den wir zum Backen verwenden, gegen Rohrohrzucker ausgetauscht und allgemein weniger verwendet.
Mitte letzten Jahres habe ich dann ganz darauf verzichtet.
Ich wollte es erstmal ein paar Wochen testen. Einfach mal bewusst keinen Industriezucker essen. Auf Dauer war das erstmal nicht geplant.
Aber mit der Zeit verliert man aber wirklich das Verlangen danach und so habe ich nicht wieder angefangen Zucker zu essen. Ich brauche das einfach nicht mehr.
Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal Zucker gekauft habe. Es ist lange her.

Dabei verteufel ich Zucker nicht allgemein. Zucker ist nicht böse oder unser Feind.
Bewusst genossen ist er ein Teil der Ernährung. Es geht einfach um das Zuviel und um den versteckten Anteil.
Komplett auf alle Zuckerarten würde ich auch nicht verzichten.
Ich möchte nur keinen Industriezucker und keine Weißmehlprodukte mehr zu mir nehmen. Denn auch diese werden im Körper zu Zucker umgewandelt.
Weißmehl haben wir schon vor vielen, vielen Jahren komplett ausgetauscht. Das ist für uns Normalität. Ich gehe dabei aber nicht soweit, dass ich im Restaurant oder bei Einladungen es auch komplett meide. Zu Hause gibt es das einfach nicht, wenn man eingeladen ist, ist das eine andere Sache.

Die Ernährungsweise kein Obst, keine Zuckeraustauschprodukte und gar zuckerhaltiges Gemüse ganz zu streichen passt nicht in unser Leben.
Zum einen würde ich Obst nie aus dem Ernährungsplan streichen da es sehr gesund und wertvoll für den Körper ist und zum anderen schmeckt es uns einfach viel zu gut.
Ich habe es allerdings ein wenig reduziert. Wenn ich könnte, würde ich den lieben langen Tag kiloweise Obst essen. Ich liebe Äpfel, Birnen, Beeren, Mangos, Kiwis, Orangen und und. Da muss ich wirklich auf die Menge achten, damit es nicht ausartet. Aber ganz weglassen? Niemals!
Wir fünf sind alle doch ziemliche Süßschnäbel und essen gerne Kuchen und Gebäck. Der Verzicht auf Zucker heißt jedoch nicht, dass man darauf verzichten muss.
Da wir weiterhin Zuckeraustauschprodukte zum Süßen verwenden, gibt es viele Möglichkeiten weiterhin leckere Kuchen zu backen, die keinen Industriezucker enthalten und nicht pappsüß sind.
Am liebsten verwende ich Reissirup, Trockenfrüchte wie Datteln und Backpflaumen, Bananen und Honig. Ahorn- und Dattelsirup haben bereits einen feinen Eigengeschmack und werten verschiedene Kuchen auf.
Außerdem verwenden wir gerne Kokosblütenzucker und Birkenzucker (Xylit). Wenn ich mir ein neues Rezept ausdenke oder bei einem bestehenden den Zucker austauschen möchte, überlege ich mir, welches Produkt am besten passt, ob ich einen Eigengeschmack haben möchte wie beim Honig oder lieber neutral wie beim Reissirup. Oft mische ich auch verschiedene Zuckeralternativen.
Es dauert ein wenig bis man sich an das andere Backen und Kochen gewöhnt hat, doch irgendwann wird es zum Alltäglichen.

Wenn man sich erfolgreich Zuckerentwöhnt hat, reicht einem auch eine viel geringere Süßkraft aus. Wenn meinem Mann der Kuchen nicht süß genug ist, ist er mir oft bereits viel zu süß.
Nach ein paar Wochen ohne Zucker habe ich gemerkt, wieviel weniger süß ich nun brauche. Kommen Gäste zu Kaffee und Kuchen zu uns, ist es für sie mit Sicherheit ungewöhnlich, da für sie mein Gebäck einfach sehr wenig süß schmeckt. Aber es schmeckt. Sogar richtig gut!
Auch unsere Jungs brauchen weniger süßes Gebäck. Kaufen wir mal etwas vom Bäcker für sie, ist es ihnen öfter viel zu süß.
Was jetzt nicht heißt, dass die drei nicht gerne süß essen.
Im Gegenteil. Sie naschen sehr gerne.

Obgleich ich für mich entschieden haben auf Industriezucker erstmal zu verzichten, so dürfen meine Kinder weiterhin Süßigkeiten essen.
Aber in Maßen. Als Nachtisch mal 3-4 Gummibärchen und im Sommer ein Eis ist vollkommen okay. Es bleibt jedoch die Ausnahme.
Ich verwöhne sie natürlich trotzdem. Backe leckere Plätzchen, Muffins und Kuchen und mache im Sommer fast täglich frisches Eis. Alles natürlich gesüßt und mit Vollkornprodukten und guten Zutaten. Es fehlt ihnen an nichts. Sie lieben meine Schokoladenmuffins oder das Bananen-Vanille-Eis genauso sehr wie Gekauftes – vielleicht sogar noch mehr.
Die ganzen süßen Kinderprodukte wie Joghurt, Frühstücksflakes und „gesunde“ Snacks haben wir alle ausgetauscht gegen zuckerfreie Varianten (bzw überhaupt noch nie gekaft) und die drei essen sie genau so gerne.
Es kostet vielleicht mehr Zeit, da man viel selber machen oder ein bisschen nach gesünderen Produkten suchen muss, aber das Wohlergehen meiner drei Jungs ist für mich das Allerwichtigste.
Sie haben Süßigkeiten viel mehr schätzen gelernt. Gibt es mal ein Stück Schokolade sind sie ganz aus dem Häuschen und freuen sich wie wild.
Gehen sie auf Kindergeburtstage oder Feiern, wie gerade aktuell, Karneval im Kindergarten, dürfen sie auch gerne zugreifen. Es ist nicht die Regel und sie genießen es dann.
Auch an Ostern und Weihnachten gibt es immer richtige Süßigkeiten für die drei. Die paar mal im Jahr habe ich gar kein Problem damit und wenn sie nach dem Essen nach Gummibärchen fragen, sage ich auch selten nein.
Sie sollen es nicht verboten bekommen, sondern den richtigen Umgang lernen und vor allem bewusst süß essen und nicht beispielsweise abends einen Joghurt, der 15% Zucker enthält und dabei gar nicht als Süßigkeit wahrgenommen wird.

Darum geht es bei uns. Zucker darf gegessen werden, aber ganz bewusst. Wenn man Nachmittags sagt, so, jetzt esse ich etwas Süßes und genießt dies, dann ist nichts falsches daran.
Aber nicht irgendwo im Senf oder Spinat einen Haufen Zucker zu sich nehmen. Ein paar Ausnahmen gibt es auch hier, denn ich möchte den Jungs beispielsweise ihre heiß geliebte Salami, Schinken und Lyoner nicht verbieten. Diese gibt es jedoch nicht ohne Zucker. Dabei achte ich  aber auf den Zuckergehalt und auf Bio Qualität. Ich esse selbst sehr wenig Wurst und habe mit Prosuitto und Geflügelwiener zwei Sorten ohne Zucker gefunden.

So leben wir in unserer Familie drei unterschiedliche Einstellungen zu Zucker.
Da bin ich, die komplett auf Industriezucker und Weißmehl verzichtet, mein Mann, der abends seinen Schokoriegel nascht, sich gerne ein Gebäck vom Bäcker kauft und auf der Arbeit auch nicht darauf achtet ob Zucker enthalten ist oder nicht und meine Jungs, die auch mal etwas Naschen dürfen aber generell nur natürlich gesüßte Gerichte und Backwaren bekommen.

Für uns ist das genau richtig. Wir sind alle glücklich mit unserem Modell und fühlen uns gut damit.
Jede Familie muss für sich den richtigen Umgang mit Zucker finden. Es gibt kein richtig oder falsch (na gut, den ganzen Tag nur Süßkram zu essen, ist jetzt nicht das Gesündeste).
Aber es lohnt sich mal über den Tellerrand hinaus zu schauen. Unsere Gäste sind immer sehr erstaunt, wenn ich nach dem Kuchen erzähle, dass ich keinen Zucker verwendet habe, sondern natürlich gesüßt habe. Es schmeckt allen trotzdem gut. Vielleicht weniger süß als gewohnt, dafür kommen aber die anderen Aromen viel besser zur Geltung. Natürlich ist man anfangs erstmal skeptisch allen Neunem gegenüber. Man sollte sich einfach mal trauen und einen Kuchen ohne Zucker backen und sehen was passiert.

Vielleicht nehmt ihr den heutigen Aschermittwoch als Stichtag um auch mal über euren Zuckerkonsum nachzudenken oder ein paar Wochen die zuckerfreie Ernährung zu testen.
Fangt am besten an, euch eure Produkte, die ihr bereits zu Hause habt, näher anzugucken. Bei der Nährwerttabelle und Inhaltsstoffen zu lesen ob und wieviel Zucker enthalten ist. Manchmal reicht der Wechsel zu einer anderen Marke bereits aus um einen Teelöffel Zucker am Tag zu sparen – ohne dass ihr es überhaupt merkt.

Dinkel-Krapfen oder Berliner oder superduper leckere Bällchen {zuckerfrei durch die Karnevalszeit}

Karneval ist die Zeit der Berliner. In jeder Bäckerei findet man unzählige Varianten der süßen Hefebällchen.
Ich habe wohl noch niemanden getroffen, der keine Berliner mag. Besonders Kinder sind ganz wild darauf. Ob mit Marmelade oder Pudding gefüllt. Einfach lecker sind diese Teilchen.

Achtet man jedoch auf seinen Zuckerkonsum oder vermeidet diesen gar komplett, so sind diese Karnevals Leckerbissen natürlich tabu.
Im Teig, in der Füllung, oben drauf – überall ist reichlich Zucker enthalten.
Doch es geht auch ohne. Berliner schmecken auch ganz ohne Industriezucker herrlich lecker. Gesüßt mit Kokosblütenzucker und Reissirup schmecken sie nicht minder leckerer als ihre zuckrigen Brüder.

Als Füllung habe ich einen veganen Vanillepudding und eine Himbeer-Chia-Marmelade in die Berliner gespritzt.
Da es aber auch leckere zuckerfreie Marmelade zu kaufen gibt, könnt ihr aber natürlich auch diese verwenden.
Geht es auch noch gesünder? Natürlich! Man kann die Berliner, wie gewohnt, in Rapsöl ausbacken oder aber im Backofen, ganz ohne Fett, backen. Probiert beide Varianten aus und findet euren Favoriten.
Wir bevorzugen die ausgebackenen Berliner und da wir sie nur einmal im Jahr essen, ist das auch vollkommen okay. Ein bisschen Schlemmen sei auch mal erlaubt.
Aber als gesündere Alternative finde ich die Ofenberliner wirklich richtig schmackhaft und fluffig.

Meine drei Jungs waren ganz begeistert von den leckeren Berlinern. Natürlich würden sie sich, wenn sie die Wahl hätten, für die normalen Berliner beim Bäcker entscheiden.
Die selbst gebackenen, gesünderen Karnevalskrapfen schmecken dafür besonders frisch und ich kann eine extra große Portion Vanillepudding reinspritzen.
Es gibt doch nichts schöneres, als wenn die Füllung beim Reinbeißen überall rausquillt. Nomnom. Lecker!
Mein ältester Sohn hat direkt zwei auf einmal verputzt, was für so ein kleines Kerlchen schon recht viel ist.

Na gut, ich gebe zu, dass meine Krapfen keinen Schönheitswettbewerb gewinnen. Ich hätte mir auch gewünscht, dass sie ein wenig runder und ballförmiger daherkommen.
Aber mein Mann meinte, dass er die viel schöner findet als vom Bäcker, wo es nur diese maschinell gefertigten perfekten Berliner gibt. Ich weiß zwar nicht, ob er das nur gesagt hat, um nett zu sein oder weil er es wirklich ehrlich meint; aber ich sehe das jetzt auch so.
Lieber unförmig und nicht so hübsch, dafür mit viel Liebe und guten Zutaten gebacken.

Berliner ohne Reue
8-10 Stück
wahlweise ausgebacken oder aus dem Backofen

50 g weiche Butter
200 mL Milch oder Mandelmilch
1 EL Rum
1 Würfel (42 g) frische Hefe
500 g Dinkelmehl 630
1 Ei, L
30 g Kokosblütenzucker
1/2 TL gemahlene Vanille
1/2 TL Salz
1 L Rapsöl oder Sonnenblumenöl zum Ausbacken
Füllung nach Wahl (siehe unten)
optional: Birkenpuderzucker (Xylit)

Milch oder Mandelmilch erhitzen und Hefe darin auflösen. Hefemilch 5 Minuten ruhen lassen.
Das Ei und den Rum unter die Hefemilch rühren.
Die beiden Mehlsorten mit dem Kokosblütenzucker, Salz und Vanille in eine Schüssel füllen.
Butter in Flöckchen hineingeben, Hefemilch zugießen und alles per Hand oder mit der Küchenmaschine zu einem glatten Hefeteig verkneten.
Teig zu einer festen Kugel formen und abgedeckt für 45 Minuten gehen lassen.
Teig auf die Arbeitsfläche geben und in 8-10 Portionen teilen.
Jedes Stück zu einem kleinen Ball formen, mit einem feuchten Tuch abdecken und erneut 45 Minuten gehen lassen.

Option Ausbacken: Rapsöl in einem Topf auf 170°C erhitzen. Ob das Fett heiß genug ist sieht man, wenn ein Holzstab hinein gehalten wird. Dabei müssen sich recht schnell kleine Bläschen um den Stab bilden.
So viele Berliner in die Pfanne geben, dass sie gut Platz haben (wahrscheinlich 3 Stück). Kurz anbacken lassen, umdrehen und für etwa 45 Sekunden goldgelb backen. Berliner umdrehen und fertig backen.
Zum Abtropfen auf mehrere Lagen Küchentuch legen.

Option Backofen: Backofen auf 180°C vorheizen und Berliner auf ein Backblech legen und für etwa 15 Minuten goldgelb backen.

Die gewünschte Füllung in einen Spritzbeutel mit langer Tülle geben (oder eine Füllspritze verwenden) und jeweils etwa 1 EL der Füllung in die Berliner spritzen.
Berliner nach Belieben mit Birkenpuderzucker bestäuben und am selben Tag essen oder einfrieren.

Vanillepuddingfüllung

500 mL + 6 EL Mandelmilch
1 Vanilleschote
30 g Stärke
3 EL Reissirup
2 TL Kokosöl
Prise Kurkuma

Vanilleschote längs aufschneiden und auskratzen. Mandelmilch zusammen mit der ausgekratzten Vanilleschote in einen Topf geben, einmal kurz aufkochen, vom Herd nehmen und für 30 Minuten ziehen lassen.
Vanilleschote entfernen.
6 EL Mandelmilch mit der Stärke und dem Kurkuma glatt rühren.
Stärkepaste in die Mandelmilch rühren, ebenso den Reissirup und das Kokosöl.
Unter ständigem Rühren zum Kochen bringen und für ein paar Minuten leicht köcheln lassen.
Pudding zum Abkühlen mit Folie abdecken.
Vor dem Füllen gut durchrühren.

Himbeer-Vanille Füllung

250 g Himbeeren (frisch oder tiefgekühlt)
1/4 TL gemahlene Vanille oder 1/2 TL Vanilleextrakt
20 g (2 EL) weiße Chia Samen
60 mL Apfelsaft
1 EL Ahornsirup (optional)

Frische Heidelbeeren waschen und abtropfen lassen.
Gefrorene in einem kleinen Topf auftauen.
Heidelbeeren mit Vanille und Apfelsaft in einen kleinen Topf geben.
Unter Rühren aufkochen und für 3-4 Minuten leicht köcheln lassen.
Chia Samen unterrühren, nochmal aufkochen und für eine Minute weiter köcheln.
Nach Belieben Ahornsirup zugeben.
Marmelade in ein großes Schraubglas abfüllen, fest verschließen und abkühlen lassen.
Die Marmelade für mindestens 5 Stunden, besser über Nacht zum Eindicken in den Kühlschrank stellen.
Am nächsten Tag gut durchrühren und, falls sie zu fest ist, einen Löffel Apfelsaft unterrühren.

me and my 3 boys {das Langzeitstillen nähert sich seinem Ende}

Als ich mit unserem ersten Sohn schwanger war, konnte ich mir nie vorstellen, wie sich Stillen anfühlt. Wie das wohl ist so ein kleines Wesen an der Brust nuckeln zu lassen.
Die Vorstellung fand ich irgendwie seltsam.
Gleich nach der Geburt war es dann das natürlichste der Welt. Wir hatten vom ersten Moment an eine wunderbare Sillbeziehung. Es klappte alles so wie ich es mir erhofft hatte.
Natürlich war der Milcheinschuss ein ziemlicher Schock. Niemand hatte mich gewarnt, dass die Brüste auf zwei Größen anschwellen würden – innerhalb einer Nacht. Alles spannte und tat weh. Nach ein paar Tagen hatte es sich zum Glück normalisiert und wir konnten unsere 13 Monate Stillen voll und ganz genießen.
Einen Milchstau gab es leider und ich habe mich selten so elend gefüllt. Es war furchtbar, änderte aber nichts daran, weiter zu Stillen.

Gleich nach dem Abstillen war ich wieder schwanger und freute mich diesmal sehr auf das Stillen von Sohn Nummer zwei. Ich wusste, wie schön es ist, wie vertraut, wie beruhigend. Ich wusste was in den ersten Tagen auf mich zukommt, habe mir bereits Salbe für die Brustwarzen in den Klinikkoffer gepackt und zu Hause war alles für Quarkwickel bereits vorhanden.
Unsere Stillbeziehung lief genau so gut an wie bei meinem ersten Kind. Diesmal gab es weder einen Milchstau, noch einen Stillstreik (den mein Erstgeborener mit drei Monaten hatte und mich zwei Wochen schier in den Wahnsinn getrieben hat). Alles lief für uns beide perfekt. Die langen Stillzeiten habe ich genutzt um den großen Bruder vorzulesen.
Das war unser Ritual und so haben wir uns alle drei auf das Stillen gefreut. Ja, es war richtig harmonisch. Ich las und las, der kleine Bruder trank und trank und ich konnte mich ein bisschen zurücklehnen und das Leben mit zwei kleinen Kindern zu schätzen lernen. Diesmal stillte ich noch ein paar Monate länger, aber nach 15 Monaten war dann Schluss. Ich weiß gar nicht mehr, warum. Ich glaube, es lief wie beim ersten Mal. Irgendwann war einfach kein großes Interesse mehr da und nach und nach wurden unsere Stillmomente weniger bis dann auch das abendliche Zubettgehen-Stillen nicht mehr gebraucht wurde. Durchgeschlafen hat der kleine Bruder bereits – man darf das gar nicht so laut sagen – mit sechs Wochen, so dass es nachts auch keinen Bedarf mehr gab.

Und erneut war ich kurz nach dem Abstillen wieder schwanger. Sohn Nummer drei kündigte sich an und wir waren alle ganz aufgeregt und hatten auch ein wenig Angst vor dem Leben mit drei Kindern unter vier.
Um das Stillen machte ich mir keine Gedanken. Bei den beiden großen hatte es ja bereits tadellos geklappt, so solle es auch bei dem dritten Kind sein.
Gleich nach der Geburt war er auch schon wieder da – dieser Zauber. Das passte einfach wieder alles. Ich bin sehr dankbar, dass ich dreimal das Glück hatte eine wunderbare Stillbeziehung ohne jegliche Probleme aufbauen zu können. Ich weiß, wie schwer es teilweise andere Mamas haben. Bei uns lief jedes Mal alles so toll, das ist nicht selbstverständlich.
Es lief sogar so gut, dass keiner der drei jemals einen Schnuller wollte oder abgepumpte Milch aus der Flasche akzeptiert hatte. Das war für mich als Mama natürlich anstrengend. In dem ersten halben Jahr musste ich immer verfügbar sein. Auch Krankheit oder Termine konnten mich nicht vom Stillen freisprechen. Mama wurde immer gebraucht. Zum Trinken, zum Beruhigen, zum Dasein. Mir machte das aber nie etwas aus. Ich konnte trotzdem bald nach der Geburt wieder in mein Ballett Training gehen. Ich habe kurz bevor ich los musste die Jungs zum schlafen gestillt und in den zwei Stunden, wo ich weg war, brauchte keiner Milch. Und wenn doch musste halt der Papa mit Kuscheln und Tragen dafür sorgen, dass das Kleine noch ein wenig durchhält bis die Milchbar wieder da ist.

Seit dem ersten Stillen von tinyBro sind nun 27 Monate vergangen und ich stille noch.
Bei meinem kleinsten fühlte es sich irgendwie nie danach an Abzustillen. Es hat sich zwar nach und nach sehr reduziert, aber unser abendliches Einschlafstillen ist immer noch Teil unseres Alltags. Wir genießen die Zeit nur für uns zwei. Eng beieinander, ohne dass die Brüder um uns rumspringen.
Doch in den letzten Wochen habe ich gemerkt, dass ich mir immer öfter denke, dass es jetzt auch mal gut sei mit Stillen, dass für mich jetzt einfach der Punkt gekommen ist, wo ich es nicht mehr ganz so genießen kann.
Durch die Eingewöhnung im Kindergarten, die seit Januar läuft, ist tinyBro sehr anhänglich geworden. Noch anhänglicher als er es sowieso schon war. Sobald wir nach Hause kommen, klebt er wie Kaugummi an mir. Geht keinen Schritt ohne mich, möchte wieder getragen werden. Im Kindergarten selbst läuft alles prima. Er kann mich gehen lassen, spielt ausgelassen und freut sich, wenn ich ihn wieder abholen komme. Zu Hause braucht er dann aber die Gewissheit, dass ich da bin und nirgendswo anders hingehe. Mittlerweile hat es sich ein bisschen eingependelt und er fordert meine Nähe nicht mehr ganz so arg. Aber man merkt einfach, wie unsicher er ist und wieviel Zuversicht er braucht, dass ich da bin.
Ich merke diese Angst, dass Mama weg geht, besonders abends beim Einschlafen. Er fordert das Stillen viel mehr ein, nuckelt sehr ausgiebig und lässt mich dann auch nicht mehr gehen. Sobald ich das Stillen beende wird bitterlich geweint. Mit Streicheln und beruhigenden Lauten kann ich ihn dann aber zum Einschlafen bewegen. Das lange Nuckeln bereitet mir jedoch Schmerzen und ich bin nicht mehr glücklich in unserer Stillbeziehung.
Wie sagte meine Stillberaterin immer „Es ist eine Beziehung. Beide Seiten müssen glücklich sein und sich wohlfühlen. Sobald es für einen nicht mehr passt, ist es Zeit aufzuhören.“
Nun, für mich passt es nun nicht mehr. Ich stille gerne und ich werde es sehr vermissen. Aber jetzt ist für mich der Zeitpunkt um es langsam zu beenden.
Allerdings gestaltet sich das nicht so einfach wie bei den beiden Brüdern. TinyBro hängt sehr am Stillen. Es ist natürlich auch ein ungünstiger Zeitpunkt. Mit der Eingewöhnung und all seinen Sorgen und Ängsten.
Wir probieren jetzt jeden Abend, dass der Papa ihn ins Bett bringt. Mit mir geht es derzeit nicht ohne Stillen. Sobald ich ihn auf dem Arm habe, wird „auf, auf“ gerufen und am T-Shirt gezerrt.
Ein paar Tage lang ging es gut. Er hat 50 Mal „Mama“ gerufen, aber am Ende ist er mit Papa eingeschlafen. Gestern konnten wir abends seinen Kuschellöwen nicht finden. Und so ganz ohne Löwen und ohne Stillen ging es einfach nicht. Und das ist okay so. Wenn er mich braucht, bin ich da. Wir versuchen uns zu lösen und das braucht Zeit.
Natürlich könnte ich auch von heute auf morgen sagen, dass das Stillen vorbei ist. Aber ich möchte es für ihn so sanft wie möglich gestalten und so auch mir den Abschied leichter machen.
Denn, auch wenn ich nun einerseits froh bin, wenn das Stillen vorbei ist, so werde ich es auch vermissen. Ich weiß nicht, was die Zukunft bringt, aber wahrscheinlich wird dies mein letztes Mal Stillen sein. Daran zu denken stimmt mich traurig. Es war eine wundervolle Zeit. Insgesamt fast 5 Jahre Stillen liegen hinter mir. Mit Höhen und Tiefen. Doch meist mit Höhen. Mit viel Geborgenheit, Liebe und Dankbarkeit.

In den nächsten Wochen wird sich zeigen, ob es mit dem Abstillen geklappt hat und wie es tinyBro und mir damit geht. Ich blicke mit einem lachenden und einem weinenden Auge dem Ende entgegen. Aber hauptsächlich verspüre ich tiefes Glück und jede Menge Liebe für die wundervolle Zeit.
Bei tinyBros Geburt hätte ich nie geglaubt, dass ich mal eine langzeitstillende Mama sein werde.  Ich dachte, nach etwa einem Jahr wäre es Zeit zum Abstillen.
Das Leben hat andere Pläne und manchmal kommt es anders als geplant und das ist gut so. Ich bin dankbar für diese Erfahrung und weiß, dass ich meinen kleinen Schatz all die Liebe gegeben hab, die ich habe. Seine Bedürfnisse stehen für mich an erster Stelle (neben denen der beiden anderen Jungs).
Für andere mag Langzeitstillen ein wenig befremdlich sein. Für uns war es genau das richtige und nun fühlt es sich auch genau richtig an, Abschied davon zu nehmen.
Alles Schöne geht irgendwann zu Ende – aber die Erinnerung bleibt.

Die Bilder hat bigBro gemacht und ich bin furchtbar stolz auf meinen kleinen Nachwuchsfotografen-

zuckerfreie Haselnuss Kipferl {knusprig lecker zu Kaffee und Tee}

Kekse und Plätzchen stehen auf der Lieblingsliste meiner Jungs ganz weit oben. Wenn wir mal eine Packung kaufen, achte ich immer darauf welche aus Vollkorn und mit wenig Zucker zu nehmen.
Meist landen dabei Vollkornbutterkekse im Einkaufswagen.
Während der Weihnachtszeit haben wir viele Plätzchen selbst gebacken. Ohne Industriezucker und mit einem Vollkornanteil. Und eigentlich schmecken selbst gebackene Kekse doch das ganze Jahr über lecker. Warum also zu den viel zu süßen Packungen im Supermarkt greifen, wenn selbst gebacken erstmal viel besser schmeckt und zudem auch noch viel besser und gesünder ist?

Plätzchen und Cookies backe ich auch unter der Woche sehr gerne. Sie gehen schnell und man hat in 30 Minuten eine ganze Dose leckerste Plätzchen, die erstmal eine Zeit lang reichen.
Aufwändige Kuchen und Torten mache ich da eher mal am Wochenende, wenn die Jungs sich auch mal mit dem Papa begnügen.

Dabei sind meine Jungs gar nicht so leicht von gesunden Keksen zu überzeugen. Sie müssen wirklich erstklassig schmecken um angenommen zu werden.
Ich stehe da also vor einer großen Herausvorderung: Gesunde Kekse die einfach oberlecker sind.
Jedes Mal, wenn ich ihnen eine neue Kreation das erste Mal zum Nachmittagskaffee anbiete, bin ich nervös. Werden sie sofort in die Küche zurück geschickt oder aber in Windeseile verspeist?
TinyBro ist bei diesen Haselnuss Kipferl schier ausgerastet. Er liebt sie heiß und innig.
Schwieriger zu überzeugen sind allerdings die beiden großen Brüder. Welch ein Glück, auch sie mögen die Kipferl sehr gerne.
Und ich kann sie guten Gewissens einfach zugreifen lassen. Allerdings versuche ich dem ganzen Genasche schon ein bisschen Einhalt zu gebieten, da ich sonst jeden Tag welche backen müsste.
Eine Woche sollte so eine Dose irgendwie halten und daher befindet sie sich auch ganz oben im Regal.

Ich habe bei den Kipferl eine Mischung aus Einkorn-, Teff- (Zwerghirse) und Buchweizenvollkornmehl verwendet. Wir haben uns da einfach durch verschiedene Kombinationen probiert und uns hat diese am besten geschmeckt. Sie schmecken richtig schön nussig und ein wenig herb.
Wenn ihr nicht so viele Mehle zu Hause habt, schmecken sie mit reinem Dinkelmehl oder halb Dinkelmehl, halb Dinkelvollkornmehl auch richtig lecker.
Nehmt einfach das Mehl, was gerade da ist und wenn ihr mögt könnt ihr das Kokosnussöl durch Butter ersetzen.
Die Kipferl sind nicht besonders süß. Für uns reicht die Süße, da wir schon sehr entsüßt sind.
Falls ihr es eher süßer mögt, könnt ihr den Anteil an Ahornsirup einfach erhöhen und dafür weniger Mandelmilch nehmen.

Haselnuss Kipferl

50 g gemahlene Haselnüsse
50 g gehackte Haselnüsse
1 Ei
1/4 TL gemahlene Vanille
Prise Salz
50 g Kokosblütenzucker
100 g Kokosnussöl (Alternativ: Butter)
100 g Einkornmehl*
30 g Teffmehl*
50 g Buchweizenvollkornmehl*
*Alternativ: 180 g Dinkelmehl
1 EL Ahornsirup
2-3 EL Mandelmilch

Alle Zutaten (bis auf die Mandelmilch) in eine Schüssel geben und zu einen glatten Teig verkneten.
2-3 EL Mandelmilch unterrühren, so das der Teig formbar ist.
Zu kleinen Kipferln formen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen.
Bei 190°C für etwa 8 Minuten backen. Abkühlen lassen und in einer luftdichten Blechdose aufbewahren.

selbst gebastelte Karten zu jedem Anlass und gesunde Leckerein {mein Stampin‘ Up Workshop in der Pfalz}

Nachdem sich meine Erkältung zum Glück gebessert hatte, konnte am Wochenende mein Stampin‘ Up Workshop bei uns zu Hause in der Pfalz stattfinden.
Zwischen Mannheim und Speyer fanden sich zehn bastelbegeisterte Mädels ein um einen schönen Nachmittag zu verbringen.

Die Jungs hatte ich samt meinem Mann zu den Großeltern nach Stuttgart ausquartiert. Die Stille im Haus war ganz schön unheimlich, aber so hatte ich genug Ruhe um die Nascherein für das gesunde, zuckerfreie Buffet zu backen, den Tisch einzudecken und alles bereit zu stellen für den großen Andrang.

Ein klein wenig Zucker kam jedoch in Form der Gastgeschenke daher. Ich hatte ein paar Tage vorher glücklicherweise schon die ersten Ostereier erspäht. Denn ich hatte schon länger die Idee für die Geschenkchen, passend zum Thema Frühling und Ostern, bunte Schokoladeneier zu verwenden.
Farblich passten sie zudem noch hervorragend zu den Stempelfarben Jeansblau, Ockerbraun und Melonensorbet. Was will das Bastelherz mehr?
Meine ganze Deko spielte mit dem Thema Heißluftballons. Mit dem Stempelset „Abgehoben“ und den passenden Stanzen „In den Wolken“ für die Big Shot lassen sich so schnelle Gastgeschenke und Kuchendeko zaubern.

Das gesunde Buffet strahlte auch im Zeichen der Ballons. Leider habe ich keine passenden Servietten zu dem Thema gefunden – was solls…
Die Leckerein kamen alle sehr gut bei den Gästen an.
Das Rezept für die leckeren Schokobomben Muffins habe ich bereits vor ein paar Wochen veröffentlich. Ich habe sie schon einen Tag vorher gebacken und die Creme direkt im Spritzbeutel in den Kühlschrank gelegt und musste sie am nächsten Tag nur noch auf die Muffins spritzen. Als Deko habe ich je zwei Ballons gestempelt und gestanzt und auf einen halben Papier-Strohhalm geklebt. Das ging sehr schnell und macht viel her.

Meine Gäste waren auch Tester für meine zwei neuesten Rezepte.
Birnen-Dattel-Gugelhüpfle und Schwarzwaldcreme. Beide wurden für gut befunden und fast vollständig aufgenascht. Daher wird es die Rezepte auch in den nächsten Wochen auch auf dem Blog geben. Besonders die Gugelhüpfe sind meine neuen Lieblinge.
Abends waren meine Jungs sehr glücklich, dass aber noch drei Gläser Schwarzwaldcreme übrig geblieben sind. Da hatten sie es nämlich schon drauf abgesehen. Die Creme lässt sich ebenfalls am Tag vorher zubereiten und zieht dann richtig schön durch.

Anscheinend war Tag des Naschens, denn die herzhaften Sachen wurden nur wenig gegessen. Wahrscheinlich waren die süßen Köstlichkeiten einfach zu gut.
Denn die Mais Hotdogs und Mozzarella-Tomaten-Oliven Spieße sind richtig lecker und gesund.
Mit der dreifach einstellbaren Fähnchenstanze und dem Designerpapier „Traum vom Fliegen“ aus der Sale-a-Bration hat man, zusammen mit Zahnstochern und Schaschlikspießen, ganz schnell eine hübsche Buffetdeko.

Natürlich lag bei dem Workshop das Hauptaugenmerk auf dem Bastelbuffet.
Ich hatte sechs verschiedene Karten zu vielen Anlässen vorbereitet. Hierbei konnten die Gäste, wie immer, kreativ werden und Sprüche und Stempel austauschen. Es war schön zu sehen, welch unterschiedliche Werke am Ende rauskamen.

Das Stempelset „Everyday Hero“ zählt mittlerweile zu eins meiner liebsten, dabei wollte ich es erst nicht bestellen.
Es eignet sich so toll für den Mutter- und Vatertag und auch um jemanden einfach mal zu sagen, wie super er ist.

Auch wenn es draußen noch kalt ist und Ostern noch so weit entfernt scheint, gab es natürlich eine Osterkarte. Die flotten Hühner aus dem SAB Set „Das Gelbe vom Ei“ stapeln sich um ein frohes Osterfest zu wünschen. Die Farbkombination von Flamingorot und Saharasand mag ich wirklich gerne.
Dieses Jahr fällt der Geburtstag von bigBro auf Karsamstag. Deshalb fange ich bald mit dem Basteln der Osterkarten an. Danach werde ich mit den Vorbereitungen für den 6. (!!!) Geburtstag beschäftigt sein.

Der Klassiker Geburtstagskarte durfte als Auswahl selbstverständlich nicht fehlen. Denn hierzu verschickt man doch am ehesten eine Karte.
Ich habe die Karte recht weiblich gestaltet – zumindestens ich schicke hauptsächlich Karten zum Geburtstag von Frauen. Männer wissen so selbst gebastelte Karten meist nicht zu schätzen.

Da der Wokshop nur ein paar Tage vor Valentinstag stattfand, musste auch hierzu eine Karte her.
Ich habe mir Mühe gegeben, diese etwas männlich wirken zu lassen und habe mich daher für sanfte Brauntöne und Bermudablau entschieden. Man will ja nicht zu knallig und kitschig sein. Auch hier machen sich die Ballons aus dem Set „Abgehoben“einfach gut.

Bei den Babykarten gab es eine für Jungen und für Mädchen zur Auswahl. Das hübsche Wolkenpapier aus „Traum vom Fliegen“ passt wunderschön auf Karten zur Geburt.
Das Baby und der Mond kommen mit einer Coleration mit Aquarellpaintern besonders gut zur Geltung. Ich freue mich schon, bald ein paar der Glückwunschkarten verschicken zu dürfen, denn der Storch wird auch 2017 wieder fleißig sein.

Als letztes gab es noch eine Danke Karte zum Nachbasteln.
Das sind eigentlich meine liebsten Karten. Denn Danke zu sagen ist ja irgendwie nicht selbst verständlich und wird viel zu selten gemacht. Solch eine Karte im Briefkasten zu finden ist eine besondere Freude.
Den Eiswagen gibt es im SAB Stempelset „Lecker-Laster“ und lässt sich individuell mit Muffins, Eis oder Würstchen ausstatten.
Das Designerpapier „Genussmomente“ sorgt direkt für Sommerstimmung.

Zucchini Hirse Auflauf mit Haselnüssen {gesundes Wohlfühlessen}

Diese Woche verläuft bisher gemächlich.
Mich hat seit Sonntag eine miese Erkältung im Griff. Immerhin ist gestern Abend das Fieber runter gegangen und ich komme auch wieder ohne Schmerzmittel aus.
Den Jungs ist meine Krankheit natürlich herzlich egal und der Alltag muss weiter laufen. Irgendwie geht das schon. Nur blöd, dass ich ausgerechnet diesen Samstag einen Stampin‘ Up Bastelworkshop bei uns zu Hause habe und so noch alles für meine zehn Gäste vorbereiten muss. Ich sitze also abends mit reichlich Tee und triefender Nase am Schreibtisch und versuche mich so gut es geht zu konzentrieren.

Alle weiteren Aktivitäten, die wir uns für die letzten Tage vorgenommen hatten, mussten aber ein wenig weichen.
Heute stehen allerdings wieder viele Termine im Kalender. Zuerst die Schuluntersuchung mit bigBro, die mir als Mama ganz schön an die Substanz geht. Sie führt mir noch einmal deutlich vor Augen, dass in einem halben Jahr mein kleines „Baby“ einen weiteren großen Schritt in seine Unabhängigkeit machen wird. Ich werde als Mama weniger gebraucht. Das merke ich jeden Tag.
Loslassen gehört halt auch zum Leben einer Mama. Da habe ich noch einiges vor mir.
Nachmittags haben wir die erste Probestunde für den wöchentlichen Klavierunterricht und ich bin sehr gespannt wie es meinem Sohn gefällt. Konzentration ist nicht gerade seine Stärke. Der Wunsch ein Musikinstrument zu erlernen kommt aber von ihm. Allerdings weiß er nicht, was das bedeutet und dass man dafür üben muss. Es wird sich also zeigen, ob er richtiges Interesse entwickelt oder nicht.

Um meiner Krankheit den Kampf anzusagen und möglichst bald zu besiegen, versorge ich meinen Körper mit viel heißem Tee, frischem Obst und Gemüse und gesundem Essen.
Also eigentlich ziemlich genau so wie jeden Tag. Besonders wichtig ist mir aber der Wohlfühlfaktor. Ich wähle bewusst Gerichte, die gesund sind und der Seele gut tuen.
Abends gibt es heiße Suppen und mittags frische Kokosbrötchen mit Hummus und Ofengemüse oder diesen wahnsinnig leckeren Zucchini Hirse Auflauf mit gehackten Haselnüssen.

Hirse ist so gesund. Sie liefert viel Eiweiß und Eisen, hat gesunde Fette und viel Zink und B-Vitamine.
Am besten trink man ein kleines Glas Orangensaft dazu um die Eisenaufnahme zu fördern. Ich esse zum Auflauf auch gerne ein paar grüne Apfelschnitze oder einen Klecks Apfelmus. Die Kombination von herzhaft und süß mag ich einfach sehr gerne.
Für eine reichliche Ladung Gemüse sorgt die Zucchini und die Haselnüsse geben extra Power dank Eiweiß, Kalzium und ungesättigten Fettsäuren.

Das ist für mich ein richtiges Wohlfühlessen. Meine Jungs haben wieder sehr ausgewählt gegessen. BigBro nur die Hirse, littleBro die Zucchini und tinyBro nicht wirklich viel, aber er ist derzeit etwas schwierig was Essen angeht. Da er sich auch nur schwer die Zähne putzen lässt, gehen wir davon aus, dass sich die letzten Backenzähne ankündigen.
Kinder lieben den Auflauf mit einer einfachen Tomatensauce. Ich brate dazu etwas Knoblauch an, gebe dann eine Dose passierte Tomaten, Salz und Pfeffer dazu und lasse alles ein wenig köcheln. Am Ende noch einen Schuss Essig und klein gehackten Basilikum und fertig.
Falls eure Kleinen auch gerne herzhaft-süß essen, passt. wie gesagt, auch frischer Apfelmus sehr gut zum Auflauf.
Einfach 3 oder 4 Äpfel würfeln, in wenig Wasser weich köcheln und pürieren.
Der Auflauf ist auch prima für kleine Kinder und Babys und auch gerne als Baby Led Weaning (BLW) geeignet. Dabei aber bitte kein oder nur wenig Salz verwenden und natürlich die Nüsse weglassen.

Ich mag meinen Hirseauflauf am liebsten mit einen Tomatensalat aus kleinen Kirschtomaten. Das schmeckt herrlich frisch und die knackigen Tomaten geben einen schönen Kontrast zum samtweichen Auflauf.
Am nächsten Tag schmeckt er kalt übrigens auch sehr gut. Demnach also auch perfekt, um ihn mit zur Arbeit zu nehmen.

Zucchini Hirse Auflauf mit Haselnüssen
für 4 Personen

150 g Hirse
250 mL Mandelmilch
Salz
schwarzer Pfeffer
500-600 g Zucchini (2-3 Stück)
2 EL Kokosöl
2 EL gehackte glatte Petersilie
4 Eier, Größe L
120 g Kokosmilch (aus der Dose)
100 g Pecorino oder Gruyère
50 g Haselnüsse

Die Hirse in einen Topf geben und mit reichlich Wasser bedeckt für mindestens 2 Stunden einweichen.
Wasser abgießen.
150 mL Mandelmilch, 150 mL frisches Wasser und eine Prise Salz zugeben und zugedeckt aufkochen lassen.
Bei geringer Hitze für 15 Minuten bissfest köcheln.
In dieser Zeit die Zucchini in dünne Scheiben schneiden.
Kokosöl in einer großen Pfanne erhitzen und Zucchinischeiben bei kleiner Hitze für 20 Minuten braten, dabei gelegentlich umrühren.
Mit Petersilie, Salz und frisch gemahlenen Pfeffer würzen und mit der Hirse mischen.
Käse reiben und mit Eiern, restlicher Mandelmilch (100 mL) und Kokosmilch verquirlen.
Hirse-Zucchini-Mischung zugeben, verrühren und in eine Auflaufform füllen.
Haselnüsse grob hacken und auf dem Auflauf verteilen.
Bei 180°C für etwa 20 Minuten backen.
Warm, lauwarm oder kalt – der Auflauf schmeckt eigentlich immer lecker.
Wer mag serviert ihn mit einer simplen Tomatensauce, Apfelmus oder probiert einen frischen Tomatensalat dazu, was überaus köstlich ist.

*wenn kleine Kinder oder Babys mitessen, die Salzmenge reduzieren und keine Haselnüsse draufgeben

das Wochenendfrühstück wird lecker und gesund {Gute-Nacht-Kürbisbrötchen mit köstlichem Mandel-Kokos-Aufstrich}

Am Wochenende gibt es bei uns immer frische Brötchen, Baguette oder Brot.
Ich stehe, wie jeden Tag, etwa eine Stunde vor allen anderen auf um Sport zu treiben. In der Zeit kann dann am Samstag und Sonntag der Brötchenteig gehen.
Sobald ich die ersten kleinen Füße auf der Treppe trappeln höre, ist auch meist schon das erste Blech mit duftenden Backwaren im Ofen.
Die Jungs schauen gespannt in hinein, was es wieder Leckeres gibt und dann gibt es jedes Mal beim Frühstück Streit, wer dieses Mal den Brotkorb rumreichen und Bäcker spielen darf.

Freitags frage ich die Jungs immer, was es denn am nächsten Morgen geben soll.
Hier wird fast immer Baguette gewünscht und ich bin da nicht abgeneigt. Denn unser Baguette Rezept ist etwas für Morgenmuffel, da der Teig über Nacht im Kühlschrank geht. Morgens muss er nur noch ein wenig auf Raumtemperatur kommen und kann gleich weiter verarbeitet werden.
Auch unser Standard Brötchen Rezept geht bis zu 24 Stunden vor sich hin und beansprucht noch nicht einmal Platz im Kühlschrank, denn der Teig geht in einer großen Schüssel auf der Arbeitsfläche vor sich hin.
In den kalten Monaten wollte ich unbedingt Kürbisbrötchen backen. Die Brötchen sehen durch die leicht orange Farbe so wunderbar hübsch aus und liefern gleich noch mehr Vitamine durch Kürbisgemüse und Vollkornmehl.
Warum also nicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und die 24 Stunden Brötchen mit dem Baguetterezept verbinden und in Gute-Nacht-Kürbisbrötchen umfunktionieren? Gleich der erste Versuch hat mich und meinen Mann begeistert.
Die beiden großen Jungs leider nicht.
Ich werde nie wieder den Fehler begehen und alle Brötchen mit Kürbiskernen bestreuen. Das war nämlich der ausschlaggebende Punkt. Bäh, ne, sowas kann man doch nicht essen. Mein Vorschlag, die Körner einfach runter zu puhlen und dann ja ein nackiges Brötchen zu haben, führte auch nicht zum Erfolg. Nein, die Jungs wollten lieber altbackenes Brot vom Vortag. Manchmal glaube ich, wir sind in einer Comedyshow.

Das nächste Mal werden demnach die Hälfte der Brötchen ohne und die anderen mit Kürbiskernen gebacken.
Und Achtung, nun wird es wirklich abwegig – littleBro war ganz heiß auf die gerösteten Kürbiskerne, die auf dem Blech lagen. Er hat bestimmt eine Hand voll davon genascht und wollte immer mehr.
Pure Kürbiskerne = ja.
Pures Brötchen = ja.
Brötchen mit Kürbiskernen mit Option zum runterknibbeln = nein.
Diese Logik geht über meinen Verstand. Aber gut. Die drei haben halt ihren eigenen Kopf!

Gute Nacht Kürbisbrötchen
10 Brötchen

500 g Butternutkürbis
Olivenöl
100 mL Mandelmilch
7 g (1 Pkg) Trockenhefe
1 TL Honig
300 g Dinkelmehl 630
200 g Roggenmehl 1150
200 g Dinkelvollkornmehl
1 TL Kardamom
1 TL Salz
1 Ei
5-6 EL Kürbiskerne

Kürbis waschen, entkernen und in grobe Würfel schneiden (ich schäle den Kürbis nicht).
Auf ein Backblech oder Auflaufform legen und bei 200°C für 30 bis 40 Minuten rösten.
Leicht abkühlen lassen und mit 2 EL Olivenöl pürieren.
Die Hefe mit 120 mL Wasser, Mandelmlich und Honig verrühren und 5 Minuten ruhen lassen.
Die Mehlsorten mit dem Kardamom und Salz mischen.
Hefemilch, das Ei und das Kürbispüree zum Mehl geben und zu einem glatten Teig verkneten.
Sollte der Teig zu trocken sein, weiteres Wasser unterrühren; ist er zu nass, noch einen Löffel Mehl. Das hängt immer vom Kürbis und den Mehlsorten ab.
Teig zu einen Ball formen, mit Olivenöl einreiben und in eine große Schüssel legen.
Schüssel abdecken und den Teig über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Sollen die Brötchen am selben Tag gebacken werde, den Teig eine Stunde bei Raumtemperatur gehen lassen.
Am nächsten Morgen Teig aus den Kühlschrank nehmen.
Teig in 10 Teile teilen, Brötchen formen und auf ein Backblech legen.
Abgedeckt für 30 bis 40 Minuten ruhen lassen.
Ofen auf 220°C vorheizen.
Brötchen einschneiden, mit Wasser bestreichen und in Kürbiskernen wälzen.
Weitere 5 Minuten gehen lassen.
Blech in den Ofen schieben, Temperatur auf 200°C reduzieren und Brötchen für etwa 25 Minuten backen.
Wer mag stellt noch eine Schüssel Wasser in den Ofen damit die Brötchen richtig schön fluffig werden.

Wie durch Zauberhand erstand zu den Brötchen ein Aufstrich, der besser kaum schmecken kann. Mandeln und Kokosnuss verbinden sich zu einer samtigen Creme. Ohne Zuckerzusatz, vegan (demnach auch für meine Insulin Trennkost geeignet) und nicht von dieser Welt. Vergesst alle Nussaufstriche, die ihr je gekauft habt. Diese Creme schlägt sie alle.
Da ich freitags sowieso immer den Brötchen- oder Baguetteteig ansetze, bereite ich gleichzeitig alles für den Mandel-Kokos-Aufstrich vor.
Zur Herstellung braucht man einen guten Hochleistungs Mixer.
Wer diesen nicht hat oder keine Zeit und Muse hat, kann die Creme auch in der schnelleren Variante machen und wir ebenfalls mit einem herrlich leckeren Brötchenbelag belohnt. Ich habe dafür immer alle Zutaten zu Hause und das Anrühren dauert keine 2 Minuten.
Das Rösten der Mandeln macht zwar ein wenig mehr Arbeit, aber die Creme dadurch einen wunderbaren Geschmack.

Ich bevorzuge die Creme gekühlt und stelle sie nach dem Anrühren für mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank. Dann wird sie herrlich streichzart. Bei Raumtemperatur ist sie sehr weich. Aber das ist Geschmackssache.
Auf alle Fälle sollte sie im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb einer Woche verbraucht werden. Das dürfte sich aber als nicht allzu schwer erweisen. Sie schmeckt auch hervorragend als Topping von Kuchen und Muffins oder als Dessert mit frischen Beeren und Nicecream.

Mandel-Kokos-Aufstrich
für ein 300 mL Einmachglas

100 g Mandeln
100 g Kokoscreme (abgesetze Creme einer Kokosmilchdose)
40 g Datteln
1/2 TL gemahlene Vanille
1 EL Kokosöl
optional: Kokosraspeln

Mandeln auf einem Backblech bei 180°C für etwa 10 Minuten im Ofen rösten.
Abkühlen lassen.
Mandeln mit Kokosöl in einen leistungsstarken Mixer geben und zu Mus verarbeiten.
Datteln in eine kleine Schüssel legen und mit kochendem Wasser überbrühen. Für etwa 10 Minuten ziehen lassen und abgießen.
Alternativ die Datteln am Vortag in kaltem Wasser einweichen.
Kokoscreme, Vanille und Datteln zu den Mandeln geben und zu einer homogenen Masse mixen.
Abfüllen und für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
Wer mag, gibt noch Kokosraspeln in oder auf die Creme.

Blitzversion

100 g Mandelmus
100 g Kokoscreme (abgesetze Creme einer Kokosmilchdose)
2 EL Dattelsirup (Alternativ Ahorn- oder Kokosblütensirup)
1/2 TL gemahlene Vanille
1 EL Kokosöl
optional: Kokosraspeln

Alle Zutaten cremig rühren und für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
Wer mag, gibt noch Kokosraspeln in oder auf die Creme.

Aufstrich im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb einer Woche verbrauchen.

zweierlei Chia Marmelade für große und kleine Schleckermäuler {fruchtig frisch ohne Zuckerzusatz}

Am Wochenende gibt es bei uns immer frische Backwaren zum Frühstück. Meist mache ich es mir leicht und backe unsere 24h Brötchen oder das Nacht-Baguette.
Manchmal wechseln wir auch zu Dinkel-Hörnchen oder Seelen oder Vollkornbagels.
Die Jungs dürfen sich freitags immer wünschen, was es am nächsten Morgen geben soll. Dabei kommt fast immer Gabett (Baguette) an erster Stelle.
Besonders tinyBro liebt Baguette in kleinen Scheiben geschnitten. Und zwar pur. Er hat es nicht so mit Brotbelag. Isst eigentlich jegliches Brot und Brötchen pur.
Die beiden großen hingegen lieben das frische, noch ofenwarme Baguette mit Butter und Marmelade. Würde ich sie nicht stoppen, würden sie den Brotkorb und das Marmeladenglas komplett leerputzen.

Seit einiger Zeit achten wir sehr auf unseren Zuckerkonsum und da ist Marmelade bekanntlich ganz schnell gestrichen. Ich koche zwar selbst und immer mit 3:1, aber mir war es dann irgendwann trotzdem einfach zu viel Süß so früh am Morgen.
Bei meinen Streifzügen durch den Supermarkt habe ich Marmelade ohne Zuckerzusatz und nur mit natürlicher Süße gefunden. Gekauft, probiert und für lecker befunden.
Auch habe ich getestet die hier so beliebte Himbeer-Birnen Marmelade mit Gelierzucker aus Xylit zu kochen. Schmeckt ebenfalls einwandfrei.
Für uns zwei wirklich großartige Alternativen zu der sonst zuckertriefenden Gaumenfreude.

Als ich von Chia Marmelade hörte, war ich geradezu begeistert.
Pure Früchte und Chia Samen machen aus der sündigen Marmelade einen richtigen Superfoodaufstrich, der auch gerne pur oder in Joghurt gegessen werden darf. Er ist so gesund, dass ich guten Gewissens die Jungs einfach essen lassen kann – bis das Glas leer ist.
Als Füllung für Kekse und Kuchen eignet sich die Chia Marmelade ebenfalls hervorragend.
Sie hält sich im Kühlschrank allerdings nur eine Woche – länger würde sie aber so oder so nicht halten.
Da sie Freitag abends schnell angerührt ist und man so frische, köstliche Marmelade für das Wochenende hat, stört mich die Tatsache nicht, dass man sie nicht auf Vorrat kochen kann.
Wir haben zudem immer Himbeeren und Heidelbeeren im Gefrierschrank und Chia Samen in der Speisekammer – also immer alles da um abends schnell noch Marmelade für den nächsten Tag zu kochen. Die Kinder lieben die Marmelade sehr. Für sie und meinen Mann muss ich sie noch ein bisschen mit Ahornsirup süßen. Für mich passt die Heidelbeer Version auch ohne den Sirup. Die Himbeer Marmelade esse aber auch ich lieber mit einem Schuss Ahornsirup oder Honig. Sie ist sonst wirklich recht spritzig.
Passt das Rezept einfach an euren Süßschnabel an. Vielleicht mögt ihr lieber gar keine zusätzliche Süße, vielleicht 1 Löffel oder zwei oder drei.

Im Sommer werde ich sie auf alle Fälle mit frischen Erdbeeren und Minze ausprobieren und berichten, wie sie uns schmeckt. Das stelle ich mir unter Quark mit Sahne gerührt mega lecker als Dessert vor.

Für ein luxuriöses Sonntagsfrühstück habe ich die Himbeer Marmelade mit Sekt gekocht. Das schmeckt sowas von gut. Besonders mit frischen Dinkel-Hörnchen. Vom Alkohol verdampft auch schon einiges beim Kochen. Einen Schwips bekommt man davon also schon mal nicht. Wer lieber auf Alkohol verzichtet nimmt Apfel- oder Traubensaft als Ersatz.
Die Marmelade mit Heidelbeeren dagegen ist der Liebling meiner Jungs. Leider gibt sie ziemlich miese Flecken, die kaum rausgehen – aber irgendwas ist ja immer…

Himbeer Chia Marmelade mit Sekt (für große Schleckermäuler)
ein großes Einmachglas

250 g Himbeeren (frisch oder tiefgekühlt)
1/4 TL gemahlene Vanille oder 1/2 TL Vanilleextrakt
20 g (2 EL) weiße Chia Samen
60 mL Sekt
1 EL Ahornsirup (optional)

Frische Himbeeren waschen und abtropfen lassen.
Gefrorene in einem kleinen Topf auftauen.
Himbeeren mit Vanille und Sekt in einen kleinen Topf geben.
Unter Rühren aufkochen und für 3-4 Minuten leicht köcheln lassen.
Chia Samen unterrühren, nochmal aufkochen und für eine Minute weiter köcheln.
Nach Belieben Ahornsirup zugeben.
Marmelade in ein großes Schraubglas abfüllen, fest verschließen und abkühlen lassen.
Die Marmelade über Nacht zum Eindicken in den Kühlschrank stellen.
Am nächsten Tag gut durchrühren und, falls sie zu fest ist, einen Löffel Wasser oder Saft unterrühren.
Im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb einer Woche verbrauchen.

Heidelbeer-Vanille Chia Marmelade
ein großes Einmachglas

250 g Heidelbeeren (frisch oder tiefgekühlt)
1/4 TL gemahlene Vanille oder 1/2 TL Vanilleextrakt
20 g (2 EL) weiße Chia Samen
60 mL Apfelsaft
1 EL Ahornsirup (optional)

Frische Heidelbeeren waschen und abtropfen lassen.
Gefrorene in einem kleinen Topf auftauen.
Heidelbeeren mit Vanille und Apfelsaft in einen kleinen Topf geben.
Unter Rühren aufkochen und für 3-4 Minuten leicht köcheln lassen.
Chia Samen unterrühren, nochmal aufkochen und für eine Minute weiter köcheln.
Nach Belieben Ahornsirup zugeben.
Marmelade in ein großes Schraubglas abfüllen, fest verschließen und abkühlen lassen.
Die Marmelade über Nacht zum Eindicken in den Kühlschrank stellen.
Am nächsten Tag gut durchrühren und, falls sie zu fest ist, einen Löffel Apfelsaft unterrühren.
Im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb einer Woche verbrauchen.

Ofengericht für kalte Wintertage {Kürbis-Süßkartoffel-Gemüse mit Hühnchen, Orangen und Zimt}

kuerbis

Vereinzelt findet man im Gemüseladen noch Kürbisse. Aber bald wird die Zeit leider vorbei sein.
Da sie sich jedoch prima lagern lassen, haben wir uns bereits einen Vorrat im Keller angelegt. Man muss nur darauf achten, dass die Schale keine Verletzungen hat, sonst können die Kürbisse anfangen zu schimmeln.
Ab und an mal betrachten kann auch nicht schaden. So habe ich heute noch einen Butternutkürbis gerettet, der in den nächsten Tagen das Zeitliche gesegnet hätte.

Gerade bei kaltem Herbst- und Winterwetter liebe ich Ofengerichte. Zum einen übernimmt so die Küche das kochen und man kann die Zeit mit Vorlesen oder Tee trinken verbringen, zum anderen zieht dann immer ein herrlicher Duft durchs Haus und in der Küche wird es gemütlich warm.
Die Jungs und wir lieben dieses schmackhafte Ofengericht mit viel Gemüse und Huhn besonders gerne. Die drei sind besonders scharf auf ihre Knochen zum knabbern. Das Gemüse ist jetzt nicht sooo sonderlich interessant, wobei littleBro es auch sehr gerne isst. Ich dagegen esse fast nur das Gemüse und überlasse das Fleisch den Männern des Hauses.
Meist gibt es dazu noch frisches Baguette für die Herren und einen großen, grünen Salat für mich (tinyBro hat doch tatsächlich angefangen auch Salat zu essen, sensationell!).

Allein beim Betrachten der Bilder habe ich den Duft von Orangen und Zimt in der Nase.
Bis auf ein bisschen Schnibbeln am Anfang hat man auch kaum Arbeit mit diesem Gericht. Alles in eine Auflaufform geben, ab in den Ofen und für eine Stunde hat man nichts zu tun als den herrlichen Duft einzuatmen und vielleicht noch eine Flasche Weißwein aus dem Keller zu holen.
Ich für meinen Teil bleibe beim Wasser. An Silvester habe ich das erste Mal seit über sechs Jahren Alkohol getrunken. Wobei man bei einer Flasche Radler ja kaum von Alkohol sprechen kann.
Aber ich habe mich danach schon sehr lustig gefühlt. Daher bleibe ich lieber bei meiner Alkohol Abstinenz und genehmige mir dann am 31.12. wieder ein Schlückchen.

Man kann das Ofengericht auch prima vegetarisch / vegan zubereiten. Einfach das Hähnchen weglassen und dazu Hummus und Salat reichen.
Ein wunderbar gesundes Essen mit Gemüse und Eiweiß satt.
Wenn man erst nach dem Garen salzt, ist es auch ein prima Gericht für die ganze Familie samt Baby. Das Gemüse und Fleisch für das Baby dann Wahlweise pürieren oder als Fingerfood für Baby-Led-Weaning reichen.

Kürbis-Süßkartoffel-Gemüse mit Hühnchen, Orangen und Zimt
4-6 Personen

4-6 Hähnchenschenkel (je nach Fleischhunger), am liebsten Bio
1,3 kg Süßkartoffeln (orang- oder weißfleischig, gerne gemischt)
1 mittlerer (ca. 800 – 1000 g) Butternutkürbis
2 Zwiebeln
1 Bund frischer Salbei
2 Bio-Orange
3 Stangen Ceylon Zimt
1/2 TL gemahlenen Piment
Meersalz
300 mL Gemüsebrühe
2 Scheiben kräftiges Brot
2 EL Traubenkernöl oder Öl nach Wahl

Kürbis und Süßkartoffeln schälen und in etwas dickere Scheiben / Keile schneiden.
Ich schäle den Butternutkürbis nicht, da die Schale herrlich weich wird und dort ganz viele Nährstoffe vorhanden sind.
Eine Orange achten.
Zwiebeln schälen und ebenfalls in Spalten schneiden, so dass sie an den Enden noch zusammen hängen.
Das Gemüse und die Orange mit den Zimtstangen in eine große Auflaufform oder die Fettpfanne des Backofens geben.
Eine Orange auspressen, mit der Brühe zu dem Gemüse gießen.
Mit Piment und Salz würzen.
Die Hähnchenschenkel auf dem Gemüse verteilen.
Brotscheiben mahlen oder fein hacken und mit Öl mischen. Die Mischung auf die Schenkel verteilen.
Auflaufform bei 200°C in den Ofen geben und für etwa eine Stunde braten.
Mit einem kleinen Messer testen, ob das Fleisch gar ist (wenn man einsticht sollte klare Flüssigkeit auslaufen).

Aus dem Ofen nehmen und zusammen mit einem grünen Salat, Baguette, Hummus oder Joghurtdip genießen.