„Ich erschlage Euch zum Ritter“ {Rollenspiele werden mit Verkleidung erst richtig authentisch}

Aaaaaarrrggggg…wir sind die gefährlichen Ritter!
Meine drei Jungs sind im Ritterfieber. Endlich ist das Thema Müllabfuhr (fast) vergessen und es wird stattdessen von morgens bis abends Ritter gespielt.
Ritter Hörspiele werden gehört, die Löwenritter und Falkenritter von Playmobil bekämpfen sich auf ihren selbst gebauten Burgen, Ritterbücher werden rauf und runter gelesen und das Holzschwert wird nur zum Schlafen abgelegt und das auch nur, weil wir nicht erlauben, die Schwerter mit ins Bett zu nehmen.

Da trifft es sich gut, dass wir im Urlaub in der Nähe von ein paar Burgen waren. Das war wohl das größte, besonders als wir auf der Burg zu Burghausen ein neues Holzschwert, ein Schild und einen Spielzeug Ritter samt Pferd erworben haben. Drei glückliche und zufriedene Kinder haben wir selten – die Burg und ihre Schätze haben es geschafft.
Natürlich wurde auch zurück auf dem Ferienbauernhof den ganzen Tag Ritter gespielt – oder Bauer, dann aber mit Schwert.

An den Wochenenden holen wir, wegen großer Nachfrage, gerne ihre Ritterkostüme aus der Karnevalskiste. Da sind die drei nicht mehr zu halten. Sechs leuchtende Kinderaugen und ein paar Stunden Elternzeit sind dafür unsere Belohnung.
Selbst bei Temperaturen jenseits der 30°C ziehen sich die beiden Großen ihre Ritterkostüme an. Ist mir schleierhaft, wie man dabei nicht komplett zerläuft – aber richtige Ritter mussten ja schließlich auch im Sommer ihre Rüstung tragen.
Da der große Bruder am liebsten König spielt, mussten mal wieder neue Verkleidungen her. Bei Karneval Universe habe ich richtig schöne Kostüme erspäht. Hätte ich den Jungs die große Auswahl gezeigt, hätten sie wohl alles haben wollen und auch mir fiel es schwer, mich zwischen all den tollen Verkleidungen zu entscheiden.
An dieser Stelle danke ich Karneval Universe für die Zusammenarbeit und für den tollen Spielspaß – meine Jungs sind im 7. Ritterhimmel!


Der König war schnell gefunden und das passende Zepter auch. Für den mittleren Ritterbruder – dank seiner Frisur auch gerne Prinz Eisenherz von uns genannt – habe ich ein Pferd zum Umhängen bestellt. Schließlich gehen die drei mir schon eine lange Zeit ein weeeeenig auf die Nerven, dass sie dringend Pferde brauchen.
Dazu gab’s noch eine Axt, denn die benötigen sie auch ganz, ganz dringend. Eigentlich noch Pfeil und Bogen, Helm, ein weiteres Schild und eine Armbrust. Aber ich konnte sie ein wenig hinhalten indem ich versprochen habe, dass sie sich auf dem Mittelalterfest, auf das wir immer im August gehen, eine Sache aussuchen dürfen. Dort gibt es immer hochwertige Holzspielzeugwaffen, für die es sich lohnt ein paar Euro mehr auszugeben.

Dank ihrer tollen Verkleidung sparen wir dort sogar ein paar Taler für den Eintritt der Jungs. Ich hoffe sehr, dass es an diesem Tag nicht wieder 35°C hat – so in voller Montur und mit schweren Waffen hat man es dann als edler Ritter und gütiger König einfach schwer.
Wahrscheinlich werden sie sich wieder völlig erschöpft in ihre Kutsche, aka Bollerwagen, setzen und sich von den Pferden, aka Mama und Papa, ziehen lassen.

Die bestellten Kostüme und Waffen kamen bereits am nächsten Tag an. Ich war ziemlich verblüfft, wie schnell alles verschickt und geliefert wurde und hatte Glück, dass die Post bereits Vormittags kam und ich so alles im Keller verstecken konnte. Denn die neuen Gewänder sollten die drei erst nach unserem Urlaub bekommen.

Das sollte sich am Sonntag als Geniestreich entpuppen. Nach so einem Urlaub hat man bekanntlich jede Menge Wäsche zu waschen, Blumen zu gießen und alles wieder auf Vordermann zu bringen.
Da die Jungs also mit ihren Verkleidungen und Ritterspielen beschäftigt waren, konnten wir das alles in Ruhe erledigen. Die drei waren glücklich und wir mussten sie nur ab und an bremsen, nicht allzu laut zu schreien. Unsere Nachbarn hatten bestimmt auch so schon mitbekommen, dass wir wieder zu Hause sind.
Seither können sie es gar nicht erwarten, dass ich sie vom Kindergarten abhole und es Mittagessen gibt. Danach wird sich augenblicklich in die Waffenkammer verzogen und sich angekleidet.
Wenn sie dürften, würden sie in ihren Gewändern zu Bett gehen. Nur der kleine Bruder mag Verkleidungen überhaupt nicht. Das von mir gekaufte Drachenkostüm für Karneval habe ich wieder zurück gegeben, da er es unter keinen Umständen anziehen wollte.
Das Königszepter hat es ihm aber angetan. Darum streitet er sich gerne mit seinem Bruder – aber, da er im Spiel der Prinz ist, darf er es auch ab und an haben.
Ich bin ja gespannt, wie lange das Thema Rittern aktuell sein wird und welches danach aufkommt. Auf alle Fälle, gibt es für die meisten Spielideen die passende Verkleidung und wir werden wohl noch öfter das ein oder andere Kostüm bestellen müssen. Aber nun heißt es erstmal im Mittelalter bleiben und Königin spielen – denn als einzige Frau im Haus, darf ich immer Königin sein.
Hat ja auch Vorteile – so ein Männerhaushalt…

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