Am Wochenende gibt es bei uns immer frische Brötchen, Baguette oder Brot.
Ich stehe, wie jeden Tag, etwa eine Stunde vor allen anderen auf um Sport zu treiben. In der Zeit kann dann am Samstag und Sonntag der Brötchenteig gehen.
Sobald ich die ersten kleinen Füße auf der Treppe trappeln höre, ist auch meist schon das erste Blech mit duftenden Backwaren im Ofen.
Die Jungs schauen gespannt in hinein, was es wieder Leckeres gibt und dann gibt es jedes Mal beim Frühstück Streit, wer dieses Mal den Brotkorb rumreichen und Bäcker spielen darf.
Freitags frage ich die Jungs immer, was es denn am nächsten Morgen geben soll.
Hier wird fast immer Baguette gewünscht und ich bin da nicht abgeneigt. Denn unser Baguette Rezept ist etwas für Morgenmuffel, da der Teig über Nacht im Kühlschrank geht. Morgens muss er nur noch ein wenig auf Raumtemperatur kommen und kann gleich weiter verarbeitet werden.
Auch unser Standard Brötchen Rezept geht bis zu 24 Stunden vor sich hin und beansprucht noch nicht einmal Platz im Kühlschrank, denn der Teig geht in einer großen Schüssel auf der Arbeitsfläche vor sich hin.
In den kalten Monaten wollte ich unbedingt Kürbisbrötchen backen. Die Brötchen sehen durch die leicht orange Farbe so wunderbar hübsch aus und liefern gleich noch mehr Vitamine durch Kürbisgemüse und Vollkornmehl.
Warum also nicht zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und die 24 Stunden Brötchen mit dem Baguetterezept verbinden und in Gute-Nacht-Kürbisbrötchen umfunktionieren? Gleich der erste Versuch hat mich und meinen Mann begeistert.
Die beiden großen Jungs leider nicht.
Ich werde nie wieder den Fehler begehen und alle Brötchen mit Kürbiskernen bestreuen. Das war nämlich der ausschlaggebende Punkt. Bäh, ne, sowas kann man doch nicht essen. Mein Vorschlag, die Körner einfach runter zu puhlen und dann ja ein nackiges Brötchen zu haben, führte auch nicht zum Erfolg. Nein, die Jungs wollten lieber altbackenes Brot vom Vortag. Manchmal glaube ich, wir sind in einer Comedyshow.
Das nächste Mal werden demnach die Hälfte der Brötchen ohne und die anderen mit Kürbiskernen gebacken.
Und Achtung, nun wird es wirklich abwegig – littleBro war ganz heiß auf die gerösteten Kürbiskerne, die auf dem Blech lagen. Er hat bestimmt eine Hand voll davon genascht und wollte immer mehr.
Pure Kürbiskerne = ja.
Pures Brötchen = ja.
Brötchen mit Kürbiskernen mit Option zum runterknibbeln = nein.
Diese Logik geht über meinen Verstand. Aber gut. Die drei haben halt ihren eigenen Kopf!
Gute Nacht Kürbisbrötchen
10 Brötchen500 g Butternutkürbis
Olivenöl
100 mL Mandelmilch
7 g (1 Pkg) Trockenhefe
1 TL Honig
300 g Dinkelmehl 630
200 g Roggenmehl 1150
200 g Dinkelvollkornmehl
1 TL Kardamom
1 TL Salz
1 Ei
5-6 EL KürbiskerneKürbis waschen, entkernen und in grobe Würfel schneiden (ich schäle den Kürbis nicht).
Auf ein Backblech oder Auflaufform legen und bei 200°C für 30 bis 40 Minuten rösten.
Leicht abkühlen lassen und mit 2 EL Olivenöl pürieren.
Die Hefe mit 120 mL Wasser, Mandelmlich und Honig verrühren und 5 Minuten ruhen lassen.
Die Mehlsorten mit dem Kardamom und Salz mischen.
Hefemilch, das Ei und das Kürbispüree zum Mehl geben und zu einem glatten Teig verkneten.
Sollte der Teig zu trocken sein, weiteres Wasser unterrühren; ist er zu nass, noch einen Löffel Mehl. Das hängt immer vom Kürbis und den Mehlsorten ab.
Teig zu einen Ball formen, mit Olivenöl einreiben und in eine große Schüssel legen.
Schüssel abdecken und den Teig über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Sollen die Brötchen am selben Tag gebacken werde, den Teig eine Stunde bei Raumtemperatur gehen lassen.
Am nächsten Morgen Teig aus den Kühlschrank nehmen.
Teig in 10 Teile teilen, Brötchen formen und auf ein Backblech legen.
Abgedeckt für 30 bis 40 Minuten ruhen lassen.
Ofen auf 220°C vorheizen.
Brötchen einschneiden, mit Wasser bestreichen und in Kürbiskernen wälzen.
Weitere 5 Minuten gehen lassen.
Blech in den Ofen schieben, Temperatur auf 200°C reduzieren und Brötchen für etwa 25 Minuten backen.
Wer mag stellt noch eine Schüssel Wasser in den Ofen damit die Brötchen richtig schön fluffig werden.
Wie durch Zauberhand erstand zu den Brötchen ein Aufstrich, der besser kaum schmecken kann. Mandeln und Kokosnuss verbinden sich zu einer samtigen Creme. Ohne Zuckerzusatz, vegan (demnach auch für meine Insulin Trennkost geeignet) und nicht von dieser Welt. Vergesst alle Nussaufstriche, die ihr je gekauft habt. Diese Creme schlägt sie alle.
Da ich freitags sowieso immer den Brötchen- oder Baguetteteig ansetze, bereite ich gleichzeitig alles für den Mandel-Kokos-Aufstrich vor.
Zur Herstellung braucht man einen guten Hochleistungs Mixer.
Wer diesen nicht hat oder keine Zeit und Muse hat, kann die Creme auch in der schnelleren Variante machen und wir ebenfalls mit einem herrlich leckeren Brötchenbelag belohnt. Ich habe dafür immer alle Zutaten zu Hause und das Anrühren dauert keine 2 Minuten.
Das Rösten der Mandeln macht zwar ein wenig mehr Arbeit, aber die Creme dadurch einen wunderbaren Geschmack.
Ich bevorzuge die Creme gekühlt und stelle sie nach dem Anrühren für mindestens 30 Minuten in den Kühlschrank. Dann wird sie herrlich streichzart. Bei Raumtemperatur ist sie sehr weich. Aber das ist Geschmackssache.
Auf alle Fälle sollte sie im Kühlschrank aufbewahrt und innerhalb einer Woche verbraucht werden. Das dürfte sich aber als nicht allzu schwer erweisen. Sie schmeckt auch hervorragend als Topping von Kuchen und Muffins oder als Dessert mit frischen Beeren und Nicecream.
Mandel-Kokos-Aufstrich
für ein 300 mL Einmachglas
100 g Mandeln
100 g Kokoscreme (abgesetze Creme einer Kokosmilchdose)
40 g Datteln
1/2 TL gemahlene Vanille
1 EL Kokosöl
optional: KokosraspelnMandeln auf einem Backblech bei 180°C für etwa 10 Minuten im Ofen rösten.
Abkühlen lassen.
Mandeln mit Kokosöl in einen leistungsstarken Mixer geben und zu Mus verarbeiten.
Datteln in eine kleine Schüssel legen und mit kochendem Wasser überbrühen. Für etwa 10 Minuten ziehen lassen und abgießen.
Alternativ die Datteln am Vortag in kaltem Wasser einweichen.
Kokoscreme, Vanille und Datteln zu den Mandeln geben und zu einer homogenen Masse mixen.
Abfüllen und für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
Wer mag, gibt noch Kokosraspeln in oder auf die Creme.Blitzversion
100 g Mandelmus
100 g Kokoscreme (abgesetze Creme einer Kokosmilchdose)
2 EL Dattelsirup (Alternativ Ahorn- oder Kokosblütensirup)
1/2 TL gemahlene Vanille
1 EL Kokosöl
optional: KokosraspelnAlle Zutaten cremig rühren und für 30 Minuten in den Kühlschrank stellen.
Wer mag, gibt noch Kokosraspeln in oder auf die Creme.Aufstrich im Kühlschrank aufbewahren und innerhalb einer Woche verbrauchen.