Wie jedes Jahr kann ich ab Ende Oktober kaum erwarten, dass endlich die Adventszeit beginnt.
Ich liebe es, wenn unser Haus im weihnachtlichen Glanz erscheint, überall Lichterketten leuchten und es nach Tannengrün duftet.
Da bei uns aber immer erst nach Totensonntag geschmückt wird, muss ich mich noch gedulden, bis ich die Weihnachtskisten aus dem Keller holen darf.
Damit ich meine Ungeduld aber ein wenig besänftige, dürfen ab Oktober die ersten Lichterketten leuchten. So schafft man eine wunderbare Stimmung ohne bereits die Weihnachtsdekoration herauszuholen. So erleuchtet ab nachmittags unser Heim im Lichterglanz. Zudem darf bigBro gegen 16.30 die zwei großen Kerzen in der Diele anzünden um es noch gemütlicher zu machen.
Das ist für ihn das Highlight des Tages. Letztes Jahr durfte er sie nur mit mir zusammen anzünden. Dieses Jahr, als Vorschulkind, darf er es ganz allein und ist sehr stolz darauf.
Ich finde die Dekoration bis zur lang ersehnten Adventszeit immer Mühsam. So ganz ohne mag ich aber auch nicht – selbst schuld würde ich sagen.
Aber manchmal kommen die besten Ideen einfach von allein angeflogen. Als ich beim Einkaufen ein Goldspray im Angebot entdeckte, nahm ich es einfach mal mit. Irgendwas würde mir damit schon einfallen.
Und genauso war es auch (ich kenn mich eben schon ganz gut).
Vor einiger Zeit hatte ich eine große Ausmistaktion gestartet. Damit bin ich zwar immer noch nicht fertig, aber meine Flohmarkkiste ist trotzdem schon gut voll (ich habe diese Wahnwitzige Vorstellung i r g e n d w a n n mal auf einen Flohmarkt zu gehen – ich lach jetzt schon mal ne Runde). Mit dabei ein Weindekanter. Zum einen haben wir zwei von den Dingern (beide geschenkt bekommen), zum anderen benutzen wir diese nie und ich trinke seit sechs Jahren so oder so keinen Alkohol mehr (Resultat aus entweder Schwanger oder Stillend).
Also sollte einer ausziehen.
Irgendwo in meinen tiefen Gehirnwinden erinnerte ich mich in Zusammenhang mit dem Goldspray an diesen Dekanter und bevor er irgendwann auf dem Müll landet (seien wir mal ehrlich – auf den Flohmarkt schaffe ich es nie), wollte ich doch mal probieren, ob man diesen nicht zur Vase umfunktionieren kann.
Einen Tag später stand das gute Stück bereits im Wohnzimmer.
Nachdem ich den Dekanter gründlich gereinigt und mit Hilfe von Benzin Fettfrei gemacht hatte, verzog ich mich in den Keller und sprühte Schichtweise den Lack auf. Da es bereits dämmerte und das Licht im Keller nicht besonders gut ist, konnte ich nur erahnen wie das Ergebnis werden würde.
Nach der Trocknung am nächsten Tag durfte das gute Stück ins Wohnzimmer, ans Tageslicht. Und ich war zufrieden. Um die Vase nicht ganz eintönig zu halten. habe ich an einer Seite eine bisschen mehr gesprüht um so ein Muster zu erzielen. Und auch wenn mein Mann behauptet, da sei Farbe runter gelaufen und sähe seltsam aus, so mag ich meine Vase wirklich gern.
Meine geliebte Lichterkette darf hier natürlich auch nicht fehlen. Dazu habe ich noch eine kleine – früher rosa – Vase vergoldet und an diesen wunderbaren Sternenkrug konnte ich auch nicht vorbei gehen.
Alles zusammen macht sich so hübsch auf meinem Beistelltisch und ich freue mich jeden Nachmittag, wenn es draußen dunkel wird und ich die Zweige beleuchten kann.
Ach Du schöner, gemütlicher Herbst.
Bei meinem liebsten Stück im Wohnzimmer, der Kamin Attrappe, konnte ich aber nicht mehr wiederstehn und ein klitzekleines bisschen Weihnachten musste darauf bereits Einzug erhalten.
Manchmal mag ich ja gerne Kitsch. Besonders zu Weihnachten. Da ist es aber auch erlaubt, finde ich.
Und so musste, ja fühlte ich mich fast gezwungen, diese traumhafte Schneekugel mit Musikwerk mit nach Hause zu nehmen. TinyBro war beim Einkaufen dabei und war bereits ganz angetan von der Musik. Eigentlich sollte die Kugel dann erstmal in den Keller zu den anderen Weihnachtssachen wandern. Aber den Jungs (ja, DIE sind schuld) hat die Musik und der Schnee so gut gefallen, dass ich sie einfach schon mal auf den Kaminsimsstellen musste.
Einmal am Tag muss ich dann auch die Spieluhr aufziehen und die Jungs tanzen bei der Musik wie wild durchs Wohnzimmer.
Auf alle Fälle macht sich die Schneekugel gut zu meiner schwarz/bronzenen Dekoration auf dem Kamin. Die Kugel ist aber dann auch das einzig weihnachtliche im Haus.
Na schön, nicht so ganz.
Denn zusammen mit der Schneekugel ist auf ungeklärte Weise noch ein Kissen in die Einkaufstasche gewandert.
Auf dem Sessel befand sich bis dato noch mein selbst gemachtes Ananaskissen, welches aber jetzt so gar nicht mehr ins Wohnzimmer passen wollte.
Da kam dieses Kissen ganz recht. Und da ich finde, dass es eher an Winter als an Weihnachten erinnert, durfte es schon mal bleiben.
Ich frage mich allerdings, wie ich auf die Idee kam ein Kissen, dass weiß ist und zudem nur per Handwäsche gewaschen werden darf, in ein Haus mit drei kleinen Kindern zu bringen!??!?!
Manchmal bin ich nicht Herr Frau meiner Sinne.
Wo das Wohnzimmer schon im vorweihnachtlichen Glanz erscheint, geht es in unserer Küche noch sehr herbstlich zu.
Die Teelicht Hochhäuser stehen eigentlich das ganze Jahr (bis halt auf Weihnachten) über im Haus. Sie sind so schön zeitlos.
Ganz verliebt bin ich in meine Holzpilze. Sind die nicht zauberhaft? Leider habe ich sie erst am Ende des Herbstes entdeckt, so dass sie nur ein paar Wochen hier stehen können.
Aber der nächste Herbst kommt bestimmt…
Die Jungs und ich freuen uns auf alle Fälle, dass wir in zwei Wochen die ganze Weihnachtsdekoration und – besonders wichtig und lang erwartet von den Jungs – die Weihnachtsbücher und CDs rausholen dürfen.
Es ist so eine Freude, wenn die Bücher jedes Jahr aus dem Keller geholt werden und die Kinder sich mit leuchtenden Augen darauf stürzen. Von da an werden nur noch Weihnachtsbücher rauf und runter gelesen und in der Stereoanlage dudelt derweilen „In der Weihnachtsbäckerei“. Ach, wie ich mich schon freue…