da hört man die Engelein singen und hubeln {Mühlencreme} am liebsten zu Lussekatter

Unser Weihnachtsgebäck geht langsam zur Neige.
Zwei kleine Metalldosen voll Plätzchen, Lebkuchen und Spekulatius sind uns geblieben, die aber bestimmt in den nächsten Tagen den Jungs zum Opfer fallen werden.

Besonders von den Spekulatius haben wir noch einen guten Vorrat da. Meine beiden großen Jungs sind zwar große Fans von ihren Mühlenkeksen, aber eben auch nur von den Mühlen. Spekulatius ist nunmal ein schwieriges Wort für einen 4 und einen 3 Jährigen. Also heißt bei uns das Weihnachtegbäck schlicht und einfach Mühlenkekse. Alle anderen Formen wie Hund, Schwan, Müller und was es sonst so gibt, wird aber verschmäht.
Manchmal gibt es richtige Kämpfe, Wutausbrüche und Trotzanfälle, wenn der Fall eintritt, dass nur noch ein einziger Mühlenkeks da ist.

Zufällig entdeckte ich beim Einkaufen ein Glas mit Spekulatiuscreme. Der Himmel auf Erden für littleBro. Seit dem war seine Mühlencreme beim Sonntagsfrühstück kaum mehr wegzudenken.
Als diese eines Tages alle war, war die Enttäuschung groß.

Was tut Mama also mit vielen übrig gebliebenen (nicht Mühlen-) Spekulatius, die auch mein Mann und ich nach den Weihnachtsfeiertagen nicht mehr essen mögen?
Selbstgemachte Mühlencreme schmeckt noch mal so gut! Schneller gemacht als gekauft und unglaublich lecker.
Besonders gut schmeckt die Creme zu Lussekatter, die es bei uns traditionell an Heilig Abend zur „Muppet’s Weihnachtgeschichte“ gibt, zusammen mit Pfeffernüssen und heißer Schokolade.
Da die Lussekatter am besten ganz frisch schmecken, empfiehlt es sich, die nicht gegessenen sofort einzufrieren.
So hat man schon das perfekte Gebäck zum Neujahrsfrühstück. Einfach kurz antauen lassen und im Ofen ein paar Minuten aufbacken. Schmeckt und duftet wie frisch gebacken. Auch tinyBro ist schwer begeistert.

Von Weihnachtstraditionen bin ich ein großer Fan.
Es hat ein paar Jahre gedauert, bis wir unsere eigene Tradition gefunden haben. Nun finde ich sie perfekt und freue mich bereits jetzt schon auf Weihnachten 2016!

Den Weihnachtsbaum stellen wir am 23. Dezember auf. Nachts kommen dann die Weihnachtselfen zum schmücken (jaja, schon gut, ich mache das).
Heilig Abend stürmen die Jungs dann ins Wohnzimmer und sind ganz außer sich vom nun geschmückten Tannenbaum.
Am späten Mittag schlemmen wir Truthahn mit Baked Potatos, Cranberrysauce, Maronen und Brokkoli. Danach gibt es Printen-Beeren-Tiramisu nach meinem Rezept.
Anschließend fahren wir in die Kirche zum Gottesdienst mit Krippenspiel. Das hat dieses Jahr sogar geklappt. Letztes Jahr hatte littleBro hinter das Sofa geko gebrochen und daher fiel der Gang zur Kirche flach.
Zu Hause angekommen liegt wie durch ein Wunder das Jesuskind (die Jesuskinder) in der Krippe(n) und unter dem Baum ist ein großes Geschenk zu finden.
(Auch hier spielt der Weihnachtself alias Mama eine entscheidende Rolle).
In dem Geschenk befinden sich neue Pjyamas für alle (littleBro hat den alten von bigBro gekommen, was aber seine Freude nicht getrübt hat), besagte Muppets DVD, Pfeffernüsse, heiße Schokolade (das Pulver versteht sich) und einen mini Kinder-Nikolaus für jeden.
Alle über 1 m dürfen sich also die neuen Schlafanzüge anziehen und mit warmen Lussekatter und Pfeffernüssen aufs Sofa ziehen und die Weihnachts DVD gucken. TinyBro geht derweilen ins Bett (wenn der wüsste).
Wenn alle Jungs im Land der Träume sind gucken mein Mann und ich noch die Messe vom Papst, bevor das Christkind die Geschenke unter den Baum legt.

Am ersten Weihnachtsfeiertag ziehen wir uns alle gemütliche Sachen an und die Jungs stürmen wieder ins Wohnzimmer um schier auszurasten vor Freude, dass das Christkind da war.
Zum Frühstück backe ich bereits in aller Frühe einen großen Hefe-Candy Cane mit Früchten und Nüssen. Den gibt es dann irgendwann zwischen Geschenke aufreißen und aufbauen.
Den Tag verbringen wir mit spielen, Spazieren gehen und Mittags gibt es Macaroni ’n Cheese deluxe und etwaige Reste vom Nachtisch des Vortages.
Aus den Truthahn Resten zaubere ich dazu noch einen Kraut-Salat. Zum reinlegen lecker.

Ach, wie lange dauert es noch gleich bis Weihnachten?

Mühlen Creme

50 g fettarme Butter
1 TL Zimt
200 mL Kokosnussmilch
1/2 Limette
250 g Spekulatius (es lassen sich natürlich auch andere trockene Kekse wie Karamellgebäck einsetzen)

Butter in eine Schüssel füllen und in der Microwelle schmelzen (alternativ in einem Topf auf dem Herd).
Mit Zimt und Kokosnussmilch mischen.
Limette auspressen und unterrühren.
Spekulatius im Multizerkleinerer sehr fein mahlen und alles gut vermischen.
In Gläser abfüllen und im Kühlschrank aufbewahren.

Lussekatter
für 18 Stück

150 mL Milch
21 g frische Hefe
eine Prise gemahlener Safran
350g Dinkelmehl
40 g Zucker
Salz
2 Eier
50 g Butter, weich
36 Rosinen

Milch lauwarm erwärmen und mit Zucker und Safran verrühren.
Hefe darin auflösen und 5 Minuten stehen lassen.
Mehl mit Salz in eine große Schüssel geben.
Hefemischung, 1 Ei und weiche Butter in Flöckchen zugeben und alles zu einem glatten Teig verkneten.
Mit Frischhaltefolie bedecken und eine Stunde gehen lassen.
Teig in 18 gleich große Stücke teilen und jeweils zu einem langen Strang ziehen.
Die Enden umbiegen und ein „S“ formen. In die Löcher je eine Rosine geben.
Auf zwei mit Backpapier ausgelegte Bleche verteilen und zugedeckt weitere 15 Minuten gehen lassen.
Das Ei trennen und das Eigelb mit 1 EL Wasser verquirlen.
Lussekatter damit einpinseln und bei 200°C nacheinander 8-10 Minuten goldgelb backen.

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4 Kommentare zu “da hört man die Engelein singen und hubeln {Mühlencreme} am liebsten zu Lussekatter

  1. Lussekatter habe ich vorher noch nie gehört. Bei Dir auf dem Blog lernt man doch immer dazu :)

    Eure Weihnachtstradition finde ich sehr schön! Soviel Herzblut und Liebe steckst Du da rein. Toll finde ich auch, dass sie so anders ist als „normalerweise in D“. Bei uns wäre das wegen der ab 1. Feiertag morgens startenden Weihnachts-Familien-Rundtour nicht möglich. Aber wir haben auch eine wunderbare Tradition entwickelt. Ich liebe Traditionen und gerade Kindern machen sie das Fest noch schöner 💜

  2. Klingt sehr schön:-) bei uns gibt es 3 Weihnachtselfen (Mama, Papa, große Schwester) – der Baum wird auch nachts „verzaubert“ – am 24. in der Früh steht er plötzlich im Wohnzimmer – unsere Kleine war fix und fertig (mit 3 hat sie das heuer zum ersten Mal wirklich bewusst erlebt) – der Baum wurde sehr genau begutachtet und auf einem – oje – keine Geschenke!!!! Die bringt das Christkind auch erst, wenn es dunkel wird;-) – auch wir haben unsere kleinen Familientraditionen an diesem Tag – und das find ich total schön – DAS ist Weihnachten! GLG aus Wien

  3. Lussekatter!!!
    Das Rezept habe ich von einer Arbeitskollegin (mit tiefer Schwedenverbundenheit) vor Jahren bekommen.
    Seit dem gibt es sie bei uns nicht nur in der Weihnachtszeit – das würde zu Protest führen ;-)
    Du verwendest Dinkelmehl, das werde ich auch einmal probieren.
    Lieben Gruß,
    Nadja

  4. Liebe Steffi, ich musste so lachen, dass dieses Jahr der littleBro NICHT hinter das Sofa geko / gebrochen hat :-) Was für ein Glück!
    Danke, dass Du uns immer wieder an Eurem herrlichen Familienleben teilhaben lässt!
    Herzlichst, Karo

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