Als ich vor vier Jahren einige Monate in Perth, Australien, gelebt habe, habe ich mir eines Abends das Theaterstück „Waiting for Godot“ angesehn. Mitgespielt hat Ian McKellen, den die meisten als Gandalf aus „Der Herr der Ringe“ kennen.
Es war ein äußerst lustiges Stück und mich erinnern die letzten Tage sehr an diese Geschichte.
Jeden Tag warte ich auf Godot (alias Baby Nummer 3) und keiner kommt und am nächsten Tag das gleiche Spiel von vorne.
Hätte ich wetten müssen, wäre ich nun pleite. Nie habe ich gedacht, dass Nummer 3 sich so lange Zeit lässt. Besonders weil ich vor ein paar Wochen noch sehr viele Wehen hatte und schon dachte, es geht los.
Auch der Stress mit zwei Kleinkindern und Haus hätte mich 10.000 € drauf wetten lassen, dass tinyBro ein paar Tage früher bei uns einzieht.
Nun bin ich 3 Tage über Termin und warte – naja, viel Zeit zum Warten habe ich nicht. Die Tage sind ziemlich gut gefüllt. Schließlich muss ich alle 2 Tage zum Arzt oder ins Krankenhaus und versuche nebenher das Haus sauber und die Kinder satt zu halten.
Allerdings bin ich auch froh, dass es nicht am Samstag, also am Termin, losging.
Wie der Teufel so will, habe ich mir zwei Tage vor Geburtstermin eine richtig fiese Erkältung mit Halsschmerzen zugelegt. Zwei Tage konnte ich so gut wie nicht sprechen. Nun versucht das mal mit einem „Warum“ fragenden 3-Jährigen und einem unfugtreibenden 1-Jährigen. Richtig, da ist es einfach den Mount Everest zu besteigen. Also habe ich das Reden auf ein Minimum beschränkt und das Schimpfen auch. Was die Beiden natürlich nicht davon abgehalten hat, besonders viel Unfug zu betreiben.
Muss ja ausgenutzt werden, wenn Mama nicht ganz so fit ist.
Da ich also einen schlauen Körper hat, der sich denkt…“Ne, Geburt erst wenn ich wieder komplett gesund bin“, tut sich auch nichts in Richtung Geburt. Selbst die täglichen Wehen, die ich seit Wochen habe, haben übers Wochenende ausgesetzt. Totaler Rückzug.
Da die Halsschmerzen einfach nicht besser werden wollen bin ich heute morgen zum Arzt getigert. Nachdem mich der HNO mit einem Termin am Freitag abspeisen und auch mein Hausarzt mich vertrösten wollte, habe ich ein wenig auf die Tränendrüse gedrückt und durfte doch kommen. Nun nehme ich für die nächsten 5 Tage ein Antibiotikum und hoffe auf Linderung.
Sobald es anschlägt, dürfen auch gerne die Wehen wieder kommen.
Die heutigen Krankenhaus Richtlinien sehen ja eine Einleitung nach 7 Tagen vor. Vor einigen Jahren waren es noch 14 Tage. Auch wandern mitlerweile einige Krankenhäuseer wieder von den 7 Tagen ab.
Ich sehe das demnach sehr entspannt. Schließlich geht man ab Termin +7 täglich zur Kontrolle und daher kann dann eigentlich nichts passieren.
Ich werde mal sehen, mit wem ich dann ab Samstag wieder in Verhandlung treten darf.
Bei bigBro habe ich die Einleitung auf 9 Tage rausgezögert und dann wurde ich wirklich fast gezwungen. Ganz zu unrecht. Schließlich war mit ihm, dem Fruchtwasser und der Plazenta alles in Ordnung und auch ein paar Tage länger hätten hier wohl nichts geschadet.
Ein paar Tage bis Samstag sind es ja noch und ich vertraue jetzt mal auf meinen Körper, der, nachdem er wieder gesund ist, die Geburt starten wird. Derweilen helfe ich mit viel Zimt, Ingwertee und Bewegung nach. Das hat allerdings bei bigBro auch zu nichts geführt.
Es bleibt also weiterhin spannend.
Oh je, du Arme!
Ich weiß zwar leider nicht wirklich wie du dich fühlst, stelle es mir aber sehr mühsam vor.
Ich drücke ganz fest die Daumen, dass es bald los geht und wünsche dir für die Entbindung alles Gute!
Liebe Grüße,
ela
Oh nein und ich hab gehofft, du hast mittlerweile drei wunderschöne, gesunde Jungs bei dir und dann das – gute Besserung. Bestimmt wird alles gut!
Alles Liebe
Jessa