me and my 2 boys {Stillzeit}

Für mich gibt es zwei Hauptgründe noch mindestens 10 Kinder zu bekommen (neben 100000 anderen Gründen…).
Erstens die Geburt. Ja klar, ich weiß schon, dass die sehr schmerzlich ist, aber trotzdem fande ich beide Geburten (okay, die zweite mehr als die erste) einfach schön. Wenn es langsam los geht mit den Wehen, die Vorfreude und Spannung wie es weiter geht. Irgendwann kommt dann der Punkt, wo man denkt, man schafft das nicht mehr. Und dann der Moment wo es rausflutscht (oder rausgezogen wird, wie beim bigBro) und dann ist es da und soviel Liebe strömt auf einen ein, dass man gar nicht weiß wie man all die Jahre ohen dieses kleine Wesen existieren konnte. Und das Gefühl dieses Baby auf die Welt gebracht zu haben ist unbeschreiblich. Danach denkt man, man schafft alles und kann Bäume ausreißen (na gut, das Gefühl verfliegt dann in den nächsten Tagen ganz schnell).
Als zweites wäre dann das Stillen. Vor meinen Jungs konnte ich mir nicht im entferntesten Vorstellen wie es ist zu Stillen. Das muss doch komisch sein, wenn ein kleines Wesen an einem saugt?“! Nein! Es ist überhaupt nicht komisch, nein, es ist wunder-, wunderschön.
Der littleBro ist nun 8 Monate alt und ich will das alles nicht. Ich will nicht, dass er in 4 Monaten kein Baby mehr ist. Ich will mein Baby behalten – für immer. Klar sind Kinder auch toll, wenn sie größer werden und es ist so wunderbar ihre Entwicklung zu sehen, aber ein Baby –  ein Baby ist so was besonderes und die Zeit ist so kurz und so einzigartig. Ich würde das gerne konservieren. Aber das geht ja nunmal nicht und so versuche ich jeden Tag zu genießen (das sollte man so oder so machen). Besonders wird mir das Stillen fehlen. Ich genieße die Zweisamkeit (okay, ist doch eher Dreisamkeit wobei einer trinkt, einer vorliest und einer Bilder anguckt) sehr. Das schmusen, littleBro in die Augen gucken, das kleine Etwas, was da bei mir nuckelt und mich irgendwann satt und glücklich angrinst.

Neulich habe ich einen Artikel in einer Elternzeitschrift gelesen. Da ging e sum das 1×1 des Stillens und zu lesen war: „Um das Baby zum Stillen einzuladen, sanft über die Wange streicheln…“. Also meine beiden Jungs brauchten niemals eine Einladung! Im Gegenteil. Sobald ich sie in die Stillposition gebracht hatte, wurde hektisch nach der Brust gesucht und notfalls schonmal der Still-BH angesaugt, falls Mummy die Brüste nicht schnell genug ausgepackt hatte. Sobald dann die Milchbar freigelegt war, hatten sie diese in erschreckenden Bruchteilen von Sekunden gefunden und eifrig leer gesaugt. Soviel zur Einladung…

Ich hatte aber auch das Glück, dass das Stillen bei beiden Kindern von Anfang an super geklappt hat. Beim littleBro lief es so gut, dass er beim Verlassen des Krankenhauses sogar sein Geburtstgewicht überschritten hatte. Beide waren Naturtalente und ich hatte auch jeweils recht schnell einen Milcheinschuss. Da wachsen die Brüste zu ungeahnten Größen. Quasi wie frisch aus der Schönheitsoperation mit 3 Körbchengrößen mehr. Buuummm! Ich weiß zwar nicht, wie die Brüste sich nach einer VergrößerungsOP anfühlen, aber nach dem Milcheinschuss ist das schon schmerzhaft. Das ganze hält aber – zumindestens bei mir – nur 24 h an und dann ist der Schmerz verflogen und man gewöhnt sich langsam an den Vorbau.
Natürlich gibt es auch unangenehme Seiten des Stillens. Beim bigBro habe ich nach ein paar Wochen einen Milchstau bekommen und mir ging es wirklich schlecht. Schmerzen, Schüttelfrost, Migräne. Wäre mein Mann nicht zufällig in Elternzeit gewesen, hätte ich nicht gewußt, wie ich die Tage überstehen soll. So war ich doch ans Bett gefesselt und nicht in der Lage mich um mein Neugeborenes zu kümmern. Mummy außer Gefecht gesetzt.

Nach 4 Monaten ist der bigBro dann in den Streik getreten. In den Stillstreik. Ja, sowas gibt’s. Hab ich vorher auch nicht gewusst. Hat wohl irgendwas damit zu tun, dass die Kleinen merken, dass die Brust nicht ihnen gehört, sondern der Mama. Ja! Ist meins! Schleierhaft wie man trotz schrecklichen Hunger die Brust nur anschreit als ob man verhungern würde. Muss man sich so vorstellen, als ob Jemand vor einer großen Pizza sitzt und ganz laut schreit „ICH HAB SO HUNGER! ICH HAB SO HUNGER!“. Schizophren wenn ihr mich fragt. Ich hab mich nicht mehr vor die Tür gewagt. Wo es zu Hause schon wirklich ein Kampf war den bigBro zum trinken zu bringen, so ging das Auswärts so gut wie gar nicht. Ich erinner mich nur ungern aus eine Szene im Starbucks zurück und die Leute um mich rum wahrscheinlich auch. Manachmal denke ich, dass es an ein Wunder grenzt, dass zu der Zeit nicht das Jugendamt vor der Tür stand um zu überprüfen was ich denn mit meinem Kind anstelle. Das ganze ging so 8 Wochen – dann war der Streik vorrüber und eine schöne Stillzeit ging weiter.

Beim littleBro hingegen lief alles perfekt. Bis jetzt. Mal sehn was noch so kommt. Kein Mlichstau, kein Streik. Alles bestens. Das einzige Problem ist vielleicht, dass das trinken meist nicht ganz so interessant ist wie der große Bruder und sich dann mal gerne mitten im Stillen abgenabelt wird und eine Milchfontäne auf mich, littelBro und durch die Wohnung spritzt. Wenn’s schön macht…
Der littelBro genießt das Stillen so sehr, dass er auch trotz Mittag- und Abendbrei immer noch Milch danach braucht. Ist wahrscheinlich nur ein Kuschelfaktor, aber jeder Versuch von mir, ihn ohen Stillen zum Schlafen zu bewegen, lief daneben. Aber wir haben ja auch Zeit. Denn ein Jahr möchte ich auf jeden Fall stillen, gerne auch länger. So wie es für uns beide passt.
Für den bigBro war nach 10-11 Monaten Schluss. Hatte er entschieden. Und dann war auch schon der littleBro unterwegs und für meine Brüste also 9 Monate Erholungszeit.

Neben der innigen Beziehung während des Stillens, gibt es natürlich noch mehr Vorteile.
Erstmal die Kosten. Beim Stillen braucht man neben einigen Still BHs, Stilleinlagen und Brustcreme noch ein bisschen Energie in Form von Essen und das war’s. Vielleicht noch eine Milchpumpe falls Mummy mal allein weggehen möchte. Wobei ich hierbei einwerfen muss, dass beide Jungs keine abgepumpte Milch mochten. Ähnliches Verhalten wie beim Stillstreik. Haben das Essen vor sich und schreien vor Hunger. Deshalb bekomme ich auch immer zuviel, wenn ich in Zeitschriften lesen wie toll das ja alles ist und die Mutter ja trotz Stillen weggehen kann und der Vater dann die Milch füttert. Mag sein, dass das bei anderen Babys klappt. Bei meinen nicht. Also muss ich Tagsüber alle 2 h erreichbar und die Milchbar geöffnet sein. Mich stört das nicht, habe ich eh keine Möglichkeit die Beiden betreuen zu lassen. Und ab 19 Uhr schläft der littleBro eh durch und gegen Kino oder Essen gehen spricht nichts dagegen.
Zurück zu den Kosten. Milchersatznahrung ist ja unglaublich teuer und dann kommen noch Flaschen und was weiß ich noch alles dazu. 1:0 fürs Stillen – eigentlich 2:1 wenn man einen Punkt fürs Schmusen und einen Punkt fürs nicht weg gehen können mit einrechnet.
Und praktisch ist das ganze sowieso, wo für mich glatte 1000 Punkte vergeben werden müssten (wir stehen also bei 1002:1).
Milchbar ist immer dabei, hat immer die Richtige Temperatur, ist nie alle.
Wenn ich mir vorstelle, dass ich das ganze Zeug mitschleppen müsste und unterwegs alles anrühren muss bzw nachts im Halbschaf die Milchflasche fertig machen müsste, während das Baby weint – ne, nichts für mich. Lieber Milchbar öffnen und gut ist. Mitlerweile gibt es auch schicke Stillcover mit denen man auch in der Öffentlichkeit relativ dezent stillen kann, wenn einem das ein bisschen unangenehm ist. Habe ich als die beiden klein waren oft genutz auch weil sie darunter ein bisschen ihre Ruhe hatten und nicht so abgelenkt waren. nun geht das freilich nicht mehr, weil der littleBro sonst nichts sehen kann aka zu langweilig!
Deshalb sehne ich mich auch nach der Vollstillzeit zurück. Mit Brei ist alles so viel komplizierter. Vorbei die praktische Zeit wo das Essen immer mit dabei ist. Alles hat ein Ende…

Hier einer der wenigen Versuche abgepumpte Milch zu geben

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Ein Kommentar zu “me and my 2 boys {Stillzeit}

  1. Hach ja… Stillstreik kann ich mich auch noch dran erinnern, aber nicht so lange wie bei Euch! Milchstau erst nach 10 Monaten…?!?! Brauche ich diesmal beides nicht – dafür darf es gern länger als 14 Monate gehen ;) Und Vollstillen würde ich gerne MEHR als 6 Monate… Wir werden sehen :)
    Ich gebe dann nochmal 1.000 Punkte PRO Stillen dazu – bei wieviel wären wir dann? :D

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